Sommerferien

Es gab‘ eine Zeit, irgendwann zwischen meinem 10. und 13. Geburtstag, in der ich meine Familie verflucht habe, weil wir jeden gefühlt endlosen Sommer unglaublich lange vier Wochen am selben Ort verbrachten, während die Menschen in jeden Sommerferien ein anderes Urlaubsziel hatten und ich habe es gehasst.

Nach den Ferien hieß es: „Wow. Vier Wochen?! Das ist ja großartig. Und du bist so braun von der Sonne!“

Ich habe gelächelt und genickt und mich gefragt, was daran so toll sein sollte. Immerhin fühlte es sich nicht an wie Urlaub, sondern wie wahnsinnig langweilige Ferien zu Hause. Nur im Warmen.

In dieser Zeit erzählten die Eltern mir immer wieder: „Später kannst du dann mal mit Freundinnen herkommen. Oder deinen Freund mitbringen.“

Tja. Und dann war das Ferienhaus verkauft und heute denke ich manchmal, dass ich gern den Freund, den ich aktuell nicht habe, mitnehmen würde oder ein paar Freunde, die sich dann Unmengen nerviger Geschichten aus meiner Kindheit anhören dürften.

Und das macht mich dann ein bisschen traurig und das ist dann wohl dieses: Man weiß erst, was man hatte, wenn es nicht mehr da ist. 

 

So. Und jetzt trauern wir nicht mehr irgendwelchen vergangenen Dingen nach, sondern denken an die schönen Sachen.