Gebrochene Vorsätze und #NaNoah | Mai-Oktober 2018

Guten Abend.

Ich spare mir die Ausreden und Gründe, warum ich hier mal wieder lange nichts mehr geschrieben habe. Letztendlich mache ich das ja in erster Linie für mich, da ich alles, was täglich so passiert ohnehin auf Twitter schreibe und ich – soweit ich weiß – auf diesem Blog keine Leser_innen habe, die mir dort nicht folgen oder die nicht anderweitig mitbekommen, was bei mir so los ist.

Trotzdem bin ich jetzt wieder da und schreibe einen Blogeintrag.

#NaNoah

Heute ist der 1. November, in meiner Twitter-TL geht es wie jedes Jahr wieder sehr viel ums Schreiben und ich habe mir vorgenommen, diesen Monat wenigstens irgendetwas zu schreiben. Ein konkreteres Ziel werde ich mir nicht vornehmen, weil dieses Semester an der Uni sehr viel zu tun ist. Ich möchte mir nicht mehr Stress machen als ich ohnehin habe.

Aus demselben Grund habe werde ich mich auch – wie oft – nicht auf ein bestimmtes Projekt festlegen, sondern einfach schreiben, was mir in den Sinn kommt. (Hoffentlich.)

Im Oktober habe ich eine Liste mit Dingen, an denen ich arbeiten könnte, angefangen.

Angefangene Projekte & neue Ideen

  • Mooswandern
  • Diese Fantasy-Welt, deren Worldbuilding irgendwann mal über „Es gab in der Vergangenheit eine Katastrophe™️, die immer noch nicht so richtig überwunden ist.“ hinausgehen könnte.
  • „Was ist eigentlich mit dem Menschen, der zu einer Beerdigung fährt? Wie hießt er noch mal?“ – „Ähm. Der existiert noch, aber ich habe gerade seinen Namen vergessen und vor kurzem das Dokument umbenannt, weil mir der Titel nicht mehr gefällt.“ – „Oh.“ (Möglicherweise habe ich diese oder eine ähnliche Unterhaltung letztens mit meiner Mitbewohnerin geführt. Ich bin 1 gute_r Autor_in. Nicht.)
  • Dieses Ding, das ich im Januar angefangen habe (Ihr erinnert euch, als ich noch dachte, ich könnte dieses Jahr mal generell etwas mehr schreiben.)
  • irgendetwas über die drei Charaktere, die vor kurzem durch meinen Kopf gestolpert sind. Immerhin haben die drei schon Namen, das ist wenigstens etwas. Und dann ist da noch dieser eine zusammenhangslose Satz, den sie dabei hatten.

Bitte sagt mir, dass ich das nicht bereuen werde? Ok, danke.

Viel Erfolg an alle, die am NaNo teilnehmen!


Unter diesem Blogeintrag finden sich automatisch vorgeschlagene „Ähnliche Beiträge“. Solltest du Interesse haben, sie zu lesen, bedenke bitte, dass viele davon mehrere Jahre alt sind und meine Ansichten und Einstellungen sich inzwischen in vielen Bereichen geändert haben. Hinweise auf problematische Posts nehme ich aber natürlich gern an.

Sommersemester & Prokrastination durch Bloggen | März & April 2018

Im März sind nicht besonders viele schöne, erzählenswerte Dinge passiert, daher habe ich noch nichts darüber geschrieben und es gibt hier einen Monatsrückblick für März und April zusammen.

Zu den guten Dingen im März gehörten: Ich habe die Hausarbeit stressfrei (zu Ende) geschrieben (und übrigens bestanden), viel Zeit mit meiner Familie verbracht, einen Herzmenschen besucht, Sims gespielt und eine Serie beendet.

Sommersemesterbeginn – Aprilwetter und Exkursionen

Im April fing dann wieder die Uni an und ich bin nach den ersten paar Wochen schon wieder Mitten in der üblichen Mischung aus Begeisterung für mein Studium und Stress mit Warum mache ich das eigentlich alles überhaupt?-Gedanken.  In diesem Semester habe ich eine Skandinavistik-(Sprachwissenschaft-)Vorlesung, zwei Proseminar in Europäischer Ethnologie (eines zu Methoden des Faches, und eines zu Sachkultur und Museum) und außerdem Kurse in der Fachergänzung: eine Vorlesung zu Sprache und Migration, ein Blockseminar im Juni zu Lektorat im Buchverlag und ein Seminar zu Chancen und Herausforderung von Diversität – allerdings bin ich noch nicht sicher, ob ich den Workload von letzterem schaffe oder ob ich es aufgeben werde. Ich hoffe aber, dass ich es weiterhin besuchen kann, weil ich es eigentlich ziemlich spannend finde.

Am Donnerstag war ich spontan mit bei einer Exkursion zum Völkerkundemuseum in Hamburg, wo wir uns abends einen Vortrag einer schwedischen Ethnologin vom Nordiska Museet angehört haben. Das war ziemlich cool, ich mochte es, wie sie über ihre Arbeit im Museum anhand von verschiedenen Gegenständen, die zur Sammlung des Museums gehören, erzählt hat. (Zwischendurch hat sie einmal kurz Schwedisch gesprochen und ich habe sogar ein wenig verstanden – es war ganz cool, das zu merken.) An diesem Tag hat das Wetter sich von seiner wechselhaftesten Seite gezeigt und wir haben auf der Suche nach einem Abendessen noch strömenden Regen und ein Gewitter abbekommen.

[CN trans!Dinge für die nächsten Sätze] Ein paar Tage vorher habe ich unsere neuen Nachbarsmenschen kennengelernt – und erst in Klamotten die Tür geöffnet, die ich eigentlich nicht vor fremden Menschen getragen hätte, wenn ich eine Wahl gehabt hätte. Dafür habe ich anschließend einen meiner Lieblingspullis – und dadurch Geschlechtseuphorie – wiederentdeckt.

Diesen Pulli hatte ich dann am Tag der Exkursion zusammen mit einem Binder an – und tatsächlich hatte ich Glück und keine Rücken- und/oder Atemprobleme. Tatsächlich ist es sonst nämlich am angenehmsten für mich, nichts unter meinen Oberteilen zu tragen, aber das ist – für mich – in den wärmeren Jahreszeiten nicht unbedingt eine Option, daher war das sehr gut und ich hoffe, diesen Binder eventuell öfter tragen zu können, ohne das mein Oberkörper protestiert.

An dieser Stelle möchte ich – weil es passt – kurz auf meinen diesjährigen Blogeintrag zum Trans Day of Visiblity hinweisen, falls jemand sich dafür interessiert. Ich habe darüber geschrieben, wie es sein kann, dass ich die Labels nicht-binär und schwul benutze und wieso sich das für mich nicht widerspricht.[/CN]

Gestern habe ich entschieden, mich für eine weitere Exkursion anzumelden – Im Sommer findet eine mit mehreren Tagen statt, die nach Süddänemark/Nordschleswig gehen soll, wenn genug Teilnehmer_innen sich anmelden und obwohl ich skeptisch bin, da das bedeuten wird, dass ich vier Tage mit so gut wie fremden Personen verbringen werde, hoffe ich jetzt, dass sie stattfinden und gut werden wird. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

KleineSchwester zu Besuch & ein Strandausflug

Am Anfang des Semesters war meine Schwester ein paar Tage bei mir in Kiel und wir haben den größten Teil unserer gemeinsamen Zeit damit verbracht, 13 Reasons Why (oder einzelne Folgen anderer Serien) zu gucken. An einem Tag waren wir außerdem am Strand – der erste Strandbesuch dieses Jahres. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter – ein paar Tage später wurde es schon wieder um einiges kälter, aber an diesem Nachmittag war es ziemlich sonnig und kaum windig – also perfekt für einen Tag am Wasser!

 

Das Tattoo ist fertig!

Am Tag nachdem meine Schwester dann wieder nach Hause gefahren ist, hatte ich meinen zweiten Tattootermin – ich habe ja vor ein paar Monatsrückblicken vom ersten erzählt – und Riekje hat das Tattoo beendet. Es ist unglaublich schön geworden und ich freue mich schon, wenn es dann verheilt ist und nicht mehr juckt. Ein kleiner Teil von mir überlegt schon, welche meiner Ideen ich als nächstes umsetzen lassen könnte – und auch von wem. Ich möchte – unter anderem – auf jeden Fall noch ein Tattoo, das von Santorin inspiriert ist, außerdem sind da einige Ideen, die sich auf Musik beziehen, die ich gern tätowiert haben möchte. Aber erst mal muss ich jetzt wieder ein bisschen Geld ansparen und so lange kann ich noch ausführlich darüber nachdenken, was als nächstes dran ist. (Ein Foto des Tattoos, wie es kurz nach dem Stechen aussah, gibt es zum Beispiel bei Riekje auf Instagram.)

 

Musik, Bücher & Serien

Im März habe ich gefragt, was für Bands mit Sängerinnen empfehlenswert sind und ich bin noch nicht ganz fertig damit, mir alle Empfehlungen durchzuhören, aber was ich gehört habe, gefällt mir größtenteils sehr gut. Besonders toll fand ich Exit Eden, eine Band aus vier Frauen aus verschiedenen Ländern, die Metal-Cover von bekannten Songs aufgenommen haben, aber auch viele der anderen Vorschläge mag ich richtig gern. Alle Empfehlungen finden sich in den Replies zu diesem Tweet, falls wer von euch neue, gute Musik sucht.

Wo wir gerade bei Musik sind, gibt es noch zwei – wie ich finde – erwähnenswerte Dinge: Mit meiner Mitbewohnerin singen, wenn sie Gitarre spielt, ist eine gute Sache! Und: Im Mai gehe ich zu Konzerten von zwei meiner Lieblingsbands. Einmal Blackout Problems in Hamburg und Heisskalt in Berlin und ich freue mich sehr, auch wenn ich bei Letzterem ein bisschen nervös bin, weil ich mich in Berlin gar nicht auskenne – und große unbekannte Orte mich ein wenig überfordern.

Gelesen habe ich in den letzten Monaten leider viel zu wenig, über die Bücher von Roan Parrish habe ich ja letztens schon einen Blogpost geschrieben. Vor ein paar Tagen habe ich das Hörbuch zu Simon vs. the Homo Sapiens Agenda gehört und dieses Buch hat mich ziemlich glücklich gemacht. Ich bin sehr gespannt, wie die Verfilmung wird. Ich will sie mir auf jeden Fall ansehen, wenn sie hier endlich im Kino kommt. Chris liest mir eigentlich gerade noch The Song of Achilles vor, aber wir kommen leider nicht wirklich zum Lesen, aber das Buch mag ich bisher auch.

Vor einer Weile habe ich einen Rewatch von The Good Wife angefangen und ich liebe diese Serie schon sehr, auch wenn es etwas gibt, bei dem ich noch nicht sicher bin, ob ich es irgendwann verzeihen kann. Jedenfalls bin ich in recht kurzer Zeit schon irgendwie in Staffel 4 angekommen und habe ein wenig die Vermutung, dass es eine schlechte Lebensentscheidung war.

Als eine Art Kontrastprogramm habe ich meine Mitbewohnerin überredet, mit mir Queer as Folk zu gucken und oh boy, diese Serie ist so cringy. Ich schäme mich ein wenig für Vergangenheitsnoah, dass diese Serie so großartig fand und ich glaube, Chris bereut es ein wenig, dass sie sich hat überreden lassen. I’m sorry! (Aber lustig ist es schon, diese Serie noch mal anzuschauen und zu beobachten, woran ich mich erinnere und woran nicht. Ich werde wohl alle fünf Staffeln sehen müssen.)

 

Prokrastination in Form eines Überlangen Monatsrückblicks? Check!

Eigentlich arbeite ich gerade daran, einen Podcast zu transkribieren, aber möglicherweise ist das hier ein wenig eskaliert. Ups. Dabei wollte ich ja eigentlich nur kurz eine Pause machen. Na ja. Bis zum nächsten Monatsrückblick!

 


Unter diesem Blogeintrag finden sich automatisch vorgeschlagene „Ähnliche Beiträge“. Solltest du Interesse haben, sie zu lesen, bedenke bitte, dass viele davon mehrere Jahre alt sind und meine Ansichten und Einstellungen sich inzwischen in vielen Bereichen geändert haben. Hinweise auf problematische Posts nehme ich aber natürlich gern an.

nicht-binär & schwul? | Trans Day of Visibility

Heute ist Trans Day of Visiblity. In den letzten zwei Jahren habe ich begonnen, Blogeinträge zu meinem Geschlecht zu schreiben und etwas Ähnliches möchte ich heute auch machen.

Heute morgen habe ich einen Thread getwittert, in dem ich darüber schreibe, wie ich mein Geschlecht beschreibe.

 

Hier möchte ich ein bisschen über ein etwas spezifischeres Thema schreiben, über das ich schon lange nachdenke und bei dem ich in letzter Zeit etwas für mich erkannt habe.

Der Titel dieses Posts deutet schon an, worum es geht. Nämlich darum, inwiefern mein nicht-binäres Geschlecht sich zu meiner Sexualität verhält.

Auf Curious Cat habe ich vor kurzen schon etwas dazu geschrieben, was ich hier noch ein bisschen vertiefen will.

 

„Bin ich vielleicht eine schwule Frau?“

Diese Frage habe ich mir vor einigen Jahren – ich tippe auf 2009 oder 2010 gestellt. Ich war 13 oder 14 Jahre alt, las seit einiger Zeit viele Slash-Geschichten, also Geschichten, die von romantischen/sexuellen Beziehungen zwischen Männern handeln. Durch Zufall bin ich über ein Essay zu schwulen Frauen gestoßen. Ich habe es gelesen, hatte zwischendurch „Oh! Das kommt mir bekannt vor!“-Gedanken und habe die dann ziemlich schnell wieder verworfen. (Ich kann heute nicht mehr sagen, was genau mich dazu gebracht hat, nicht weiter darüber nachzudenken, aber ich tippe auf eine Kombination aus Verwirrung und internalisierter Cis- und Heteronormativität. Das war aber der erste Kontakt mit diesem Thema und als ich angefangen habe, mein Geschlecht mehr zu hinterfragen, ist mir dieser Essay ziemlich schnell wieder eingefallen.

 

Nicht-binär und schwul? 

Ich bin nicht-binär, transmaskulin, mag das Label demiboy und nenne mich der Einfachheit albern gern auch einfach queer. (Letzteres bezieht sich auf meine Sexualität und mein Geschlecht.)

Ich habe lange in verschiedenen Ausführungen Dinge wie „ich würde mich total gern schwul/gay nennen können, aber ich bin ja keine richtige männliche Person™️ und außerdem stehe ich ja nicht nur auf Männer, sondern auch auf Personen anderer Geschlechter“ gedacht.

In letzter Zeit komme ich aber langsam an einen Punkt, an dem ich verstehe, dass es okay ist, dieses Label für mich zu benutzen. Ich nehme damit weder anderen Personen noch mir etwas weg, wenn ich mich so bezeichne. Ich denke nicht, dass ich es als Hauptlabel für meine Sexualität benutzen werde, aber für mich passt es gut und daher darf es ab jetzt einfach neben „bi-/pansexuell“ und queer existieren.

 

 

Ich bin nicht die erste Person, die sich Gedanken über solche Themen macht, daher gibt es hier jetzt noch ein paar Links.

Hier wurde auf einem Blog die Frage „Kann ein NB schwul sein?“ beantwortet.

Jackson Bird spricht in einem YouTube-Video darüber, wieso er lange dachte, trans Männer könnten nicht schwul sein. Seine Erfahrung ist etwas anders als meine, da er binär trans ist, aber das Video zeigt meiner Meinung nach gut, wieso Repräsentation so wichtig ist.

 

„Gay Romance“

Vor Ewigkeiten habe ich mir mal vorgenommen, über Gay Romance zu bloggen und warum ich dieses Genre, obwohl die meisten Dinge, die ich so lese, dazugehören, manchmal unglaublich anstrengend finde.

Davon bin ich ehrlich gesagt irgendwie abgekommen und ich weiß auch nicht mehr, was genau ich da geplant hatte.

Stattdessen habe ich vor einiger Zeit über Repräsentation von trans* Charakteren gebloggt und da ich in den letzten Tagen einige (Hör-)Bücher von einer Autorin gehört habe, die ziemlich divers schreibt, dachte ich, dass ich auch mal etwas anderes als Gemecker schreiben könnte.

Das hier wird weder ein besonders langer oder gründlich geplanter Post noch eine ausführliche Rezension der Bücher, sondern nur ein paar spontane Gedanken. Ich wollte einfach nur kurz loswerden, dass Roan Parrish eventuell einen Blick wert ist, wenn ihr gern Gay Romance lest, aber euch zum Beispiel die Misogynie in dem Genre auf die Nerven geht.

 

THE MIDDLE OF SOMEWHERE SERIES

Ich bin auf der Suche nach einem Hörbuch für diesen Monat zuerst über ihren Roman The Middle of Somewhere gestolpert und habe zuerst nicht allzu viel erwartet. Eben eine Liebesgeschichte, die ich vor dem Einschlafen hören könnte. Letztendlich habe ich dann auch die beiden Folgebände gehört und mir anschließend das Spin-off Small Change gekauft, dessen Protagonistin die beste Freundin des Hauptcharakters aus The Middle of Somewhere ist.

Ich mag an Roan Parrishs Geschichten sehr, dass die Nebenfiguren ziemlich divers sind. Zum Beispiel taucht in Small Change ein trans Mann auf und zwar ohne dass sein Deadname erwähnt wird – was leider viel zu oft passiert – oder in Where we left off, dem dritten Band von The Middle of Somewhere ist eine Nebenfigur poly. Das sind nur ein paar Beispiele, aber solche scheinbaren Kleinigkeiten sind es eigentlich, die dafür sorgen, dass ich gern mehr lesen möchte.

Im Moment lese ich ja Small Change und das war im ersten Moment ein wenig schräg, weil ich seit Ewigkeiten keine Liebesgeschichte mehr gelesen habe, in der die Hauptperson weiblich ist. Ich denke, mir gefällt diese Geschichte auch deswegen so gut, weil die Protagonistin queer und feministisch ist. Dadurch ist es dann trotzdem keine Hetero-Romanze, auch wenn sie mit einem Mann zusammenkommt.

 

VON HOHEN ANSPRÜCHEN UND DEM VERSUCH, TROTZDEM SPASS AM LESEN ZU HABEN

Seit ich mich bewusst mit den -ismen, die es auf dieser Welt so gibt und die ich selbst internalisiert habe, auseinandersetze, ist es oft schwer, einfach etwas zu lesen oder anzusehen und mich zu ärgern, weil etwas misogyn, queerfeindlich, ableistisch, rassistisch oder auf irgendeine andere Art uncool ist. Ich versuche trotzdem oft, das auszublenden, weil ich nicht immer und überall die Welt ändern wollen kann, ohne dass ich 24/7 wütend und bitter bin. Umso mehr freue ich mich dann, wenn ich Bücher finde, bei denen ich nicht auf jeder Seite schreien möchte.

So ging es mir jetzt bei den oben erwähnten Büchern. Sicher sind sie auch nicht perfekt, aber das ist wohl wirklich zu viel verlangt und kaum machbar. Und natürlich kann ich auch nicht alles beurteilen, weil viele -ismen gar nicht gegen mich gerichtet sind . Zum Beispiel bin ich weiß, komme aus einer Mittelschichtsfamilie und bin meistens nicht von BeHindernissen betroffen. Wenn ich ein Buch lese, lese ich das daher höchstwahrscheinlich ganz anders als eine andere Person. Trotzdem ist es auf jeden Fall schön, zwischendurch mal etwas zu entdecken, das ich nicht sofort aus dem Fenster werfen – oder zurückgeben – möchte.

 

 


Unter diesem Blogeintrag finden sich automatisch vorgeschlagene „Ähnliche Beiträge“. Solltest du Interesse haben, sie zu lesen, bedenke bitte, dass viele davon mehrere Jahre alt sind und meine Ansichten und Einstellungen sich inzwischen in vielen Bereichen geändert haben. Hinweise auf problematische Posts nehme ich aber natürlich gern an.

Eine Exkursion, Hausarbeitsphase & (k)ein Konzert | Februar 2018

Hallo. Der Februar war anstrengend, zu kalt und voller Planänderungen. Besonders viel gibt es eigentlich nicht zu erzählen, aber ich muss ja nicht gleich im zweiten Monat dieses Jahres am regelmäßigen Bloggen scheitern, oder? Deshalb schreibe ich diesen Post jetzt auch noch (zu Ende), obwohl der März schon sieben Tage alt ist.

 

Exkursion nach Hamburg

Der Monat hat gleich mit einer Abwechslung zur üblichen Vorlesungszeit begonnen – nämlich mit einer Exkursion nach Hamburg. (Ich habe das im Januar schon angedeutet.)
In der Europäischen Ethnologie/Volkskunde müssen wir eine bestimmte Anzahl an Exkursionstagen sammeln. Die meisten Exkursionen sind meines Wissens zu Museen oder zur Berufsorientierung.
Wir waren also im Auswanderermuseum BallinStadt in Hamburg und anschließend noch bei einem Volkskundler, der bei der Behörde für Kultur und Medien arbeitet.

Ich war in den letzten Jahren nicht allzu oft in Museen und wenn, dann doch eher in „klassischen“ Museen. Also eben das, was man sich vorstellt, wenn man das Wort hört. Dieses beschreibt sich selbst als „mehr als ein Museum“ und es wird ganz stark mit Infotainment gearbeitet und ich finde, man hat das durchaus gemerkt. Wo es in anderen Ausstellungen vielleicht darum gehen würde, viel Wissen zu vermitteln, hatte ich hier an manchen Stellen das Gefühl, es geht mehr darum, Gefühle auszulösen.

Ein Beispiel dafür war die Art wie Push- & Pullfaktoren dargestellt waren. Die Schlagworte waren auf zwei große Stellwände geschrieben, die an der Oberkante und einer Seite „aneinandergelehnt“ waren. Dadurch entstand dann innen eine Art Raum, der nur von einer Seite betreten werden konnte und darin war es dann dunkel und bedrängt. Auf diesen Innenseiten waren dann die Push-Faktoren gedruckt. Es ist also recht eindeutig, was damit ausgelöst werden soll. Ich finde das Konzept auf jeden Fall spannend.

Leider war es mir an manchen Stellen ein bisschen zu viel auf einmal und ich wusste nicht so recht, wo rechts und links, oben und unten oder hinten und vorne war bzw. wo ich als erstes hinsehen sollte. Außerdem fand ich es irgendwie schade, dass viele Themen nur oberflächlich angeschnitten wurden. Ich denke, ich bin nicht ganz die richtige Zielgruppe für diese Art von Museum. Gefallen hat es mir im Großen und Ganzen aber trotzdem und es war auf jeden Fall spannend, so ein Museum mal zu sehen. Ich finde es auch irgendwie schade, dass es leider recht teuer ist.

Nach dem Museum waren wir dann noch bei der Behörde für Kultur und Medien und haben uns dort etwas über ein mögliches Berufsfeld für Europäische Ethnolog_innen erzählen lassen. Das war auch spannend, aber ich glaube, für mich wäre das nicht der richtige Job.

 

Hausarbeitenphase 

Ich schreibe dieses Semester meine erste benotete Hausarbeit in einem Studienfach, das ich nicht abbrechen werde und ich bin hin- und hergerissen zwischen Zuversicht und das klappt doch nie im Leben.

Die Arbeit soll 10-12 Seiten lang sein und ich habe noch knapp zwei Wochen Zeit, sie zu Ende zu schreiben. Etwa eineinhalb Seiten habe ich bereits geschrieben – es sollte also eigentlich kein Problem sein, fertig zu werden.

Einmal habe ich auf dem Heimweg vom Einkaufen eine sehr flauschige Katze getroffen!

(K)ein Konzert

Mitte Februar hatte ich eigentlich geplant, zu einem Konzert von Smile and Burn zu gehen. Die Band habe ich beim letzten Heisskalt-Konzert als Vorband live gesehen und seitdem sehr viel gehört. Ich bin mir sicher, dass das Konzert in Karlsruhe gut war, aber mein Plan hat sich an dem Abend spontan geändert und ich war dann nicht dort. Dafür habe ich dann mehr Zeit mit einem lieben Menschen verbracht und das war auch sehr gut.

 

Und sonst so?

Mein Plan, regelmäßig zu schreiben, hat im Februar leider auch nicht so gut funktioniert wie ich es mir gewünscht habe. Eine Mischung aus Krankheit in der Familie, (großteils unnötigem) Stress wegen der Hausarbeit und der Wintermüdigkeit, die sich noch nicht ganz verflüchtigt hat, haben mich abgehalten. Aber immerhin eine kleine Szene habe ich an einem Tag geschrieben und ich denke mir, dass wenig immer noch besser ist als nichts!

 

Ein paar Bücher habe ich aber gelesen – bzw. angefangen.

  • Pretty Little Liars – Sara Shepard
  • Die Brücke der Gezeiten – David Hair
  • exit RACISM – Tupoka Ogette

 

Außerdem war ich einmal mit meiner Mutter an einem See in der Nähe, was ziemlich schön war, weil an diesem Tag wirklich schönes Wetter war und ich gute Fotos machen konnte. Ein paar meiner Lieblingsbilder gibt es auf meinem Instagram-Profil zu sehen.

Ich hoffe, dass ich, wenn es jetzt endlich etwas weniger winterlich ist, wieder öfter mal fotografieren kann. Das Objektiv, das ich mir letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt habe, möchte nämlich gern noch mehr benutzt werden! (Es ist ziemlich toll.)