Unvernünftige Ideen

Je näher die Prüfungen kommen und je öfter es hier schneit, desto häufiger denke ich an die Sommer-Semesterferien und daran, was ich in dieser Zeit tun möchte.

Ich würde sehr gern wegfahren, irgendwohin in den Süden. Vielleicht Spanien. Am liebsten ja nach Griechenland, aber das ist die Idee, die dem Blogeintrag den Titel gibt.

Das Haus meiner Familie dort gehört inzwischen zu einem Hotel und wir bekommen meines Wissens vergünstigte Preise, sofern wir dorthin fahren wollen.
Ich denke ernsthaft darüber nach, ob es irgendwann in näherer Zukunft (am liebsten Ende dieses Sommers) möglich ist, dorthin zu fahren.
Allerdings fürchte ich, dass ich mir das auch mit Rabatt nicht unbedingt leisten kann und ich habe auch ein bisschen Angst, dass es mir dort sowieso nicht mehr gefallen wird.

Vorhin habe ich mal nachgesehen, wie viel ein Zimmer regulär kostet, aber auf der Website ließ sich kein Preis finden, was bedeutet, dass ich schon für erste Infos eine Mail schreiben müsste und wenn ich das tue weiß es gleich die ganze Familie.

Aber bevor ich über Urlaub überhaupt nachdenke, sollte ich mir Gedanken darüber machen, wo und was ich arbeiten könnte, um mir das leisten zu können.
Und eine Begleitung sollte mir vielleicht auch suchen?

Am besten sperre ich diese Gedanken irgendwo ein, wo ich sie nie wieder finden kann.

Gestatten, Tasha; durcheinander

Sagte ich, ich hätte gute Laune?

Sagte ich, ich hätte meine Hausarbeit bestanden?

Nun. Da liegt ein Irrtum vor.

 

Aber darum geht es jetzt nicht, eher um das, was gerade durch meinen Kopf geht. Indirekt hat das durchaus etwas mit der Hausarbeit zu tun, aber es erst einmal wenig damit, ob ich sie bestanden habe oder nicht.

Vor einiger Zeit hatte ich da mal etwas über Entscheidungen geschrieben. Kurz zusammengefasst ging es darum, dass ich nicht wusste, was ich für die Zukunft, meine Zukunft will und es mir schwer fiel, mich zu entscheiden.

Ähnliche Gedanken habe ich auch jetzt wieder.

Ich mag Kiel, ich habe viel Spaß daran Norwegisch zu lernen (auch wenn es vielleicht nicht immer so klingt), ich mag Mediävistik, ich mag einzelne Teile meiner Vorlesungen und im Großen und Ganzen gehe ich eigentlich ganz gern zur Uni.

Aber.

Ich weiß nicht, ob ich das Studium (wenn es mir bei solchen Dingen wie der Hausarbeit) so geht durchziehen kann oder will. Es ist anstrengend, wenn man tagelang angespannt ist, weil man eine Hausarbeit abgeben muss oder ein Referat halten muss. Und dann erneut angespannt ist, wenn man die Ergebnisse bekommt. (Das war zu Schulzeiten schon nervig, aber da waren Referate ein bisschen anders und die Noten waren mir weniger wichtig.)

Dazu kommt noch, dass ich mit diesem Zeit einteilen, mal zur Vorlesung gehen und mal nicht, irgendwie nicht sonderlich toll klarzukommen zu scheine. An meinen freien Tagen liege ich oft bis Mittags im Bett und ja, ich habe deswegen ein furchtbar schlechtes Gewissen. (Dabei stehe ich ja eigentlich sogar gern früh auf. Beziehungsweise ich bin gern früh wach, weil man da seine Ruhe hat.)

In manchen Momenten erwische ich mich dabei, dass ich mir den Ferienjob zurückwünsche. Nicht, weil die Arbeit so viel Spaß gemacht hätte oder sonderlich spannend gewesen wäre, sondern weil da mein Tagesablauf halbwegs geregelt war. (Sofern Schichtarbeit eben geregelt sein kann, und so.)

Ich hab‘ zwischendurch darüber nachgedacht, ob es am Fach liegen könnte. (Tendenziell ist es eher Politikwissenschaft, was meine Motivation frisst und wozu ich mich nicht bewegen kann, aber ich bin mir nicht sicher.) Um so Dinge wie Hausarbeiten und Referate komme ich ja in keinem Fach rum und spätestens zum Bachelor muss ich es ja doch hinbekommen.

 

Ich überfordere mich gerade wieder mal selbst und das ist anstrengend. Vielleicht hätte ich mit dem Studium doch noch warten sollen? Oder überhaupt nicht? Aber wenn nicht, was dann?

Vom Sprachen lernen und Kuchen backen zu leben wird vermutlich eher schwierig.

 

gut gelaunt

Wie ich im vorherigen Blogeintrag schrieb, hatte ich gestern eine Hausarbeitsbesprechung und ich dachte, ich hätte diese Arbeit nie im Leben bestanden.

Irrtum!

Ich habe mit (ungefähr) einer 1,7 bestanden! \o/ Ungefähr, weil die Tutorin aus fadenscheinigen Gründen die Arbeit noch nicht so korrigiert hat wie bei meinen Kommilitonen. Aber das macht nichts. Ich habe bestanden und werde mich damit nicht mehr herumschlagen müssen. \o/

Das hat mir gestern ziemlich gute Laune gemacht und irgendwie ist diese gute Laune immer noch da.

Obwohl heute morgen um 8 Uhr zum ersten Mal gebohrt wurde. Obwohl der Durchlauferhitzer eine Störmeldung gezeigt hat. Obwohl wir zwischendurch kein Wasser hatten.

Dafür scheint die Sonne und ich bin gut drauf. Auch mal schön.

Seltsamer Tag

Um 6 Uhr klingelt der Wecker, ich stehe um halb sieben auf, fahre um halb acht zur Uni. Alles mehr oder weniger im Halbschlaf.
Um 8:15 Uhr beginnt mein „Tutorium zum Wissenschaftlichen Arbeiten“ und damit eine Reihe von Dingen, die diesen Tag zu „nicht meinem Tag“ machen. Die Tutorin verbringt die Stunde damit, alle Fehler aufzuzählen, die in unseren Hausarbeiten gemacht wurden; dabei wirkt sie nicht, als wollte sie uns helfen, sondern uns zeigen wie toll und so viel besser sie ist. Man kam sich sehr von oben herab behandelt vor und fragte sich hinterher, wie man es überhaupt Wagen konnte, sich für diesen Studiengang einzuschreiben. (Wenn das ganze Institut so drauf ist, möchte ich dieses Studium nicht beenden.)
Ihre Art hat mich heute unglaublich verunsichert bis hin zu Gedanken wie „Wieso studierst du das eigentlich? Du kannst doch eh nichts.“. Sehr förderlich, wenn ich morgen zu ihr zu Sprechstunde muss und noch ein Referat bei ihr halten darf.
Anschließend hatte ich Norwegisch. Ich ging früher nach Hause, weil ich mich in Gesellschaft von Menschen nicht konzentrieren konnte und auch sonst eher wenig mit mir anzufangen war.
Mittagspause. Ein bisschen schlafen. Ein bisschen beruhigen. Alles erst einmal besser.
Erste Anzeichen von Bauchkrämpfen.
Mediävistik. Faszinierendes Thema, faszinierende Dinge werden vom Dozenten erzählt. Ich bin mir wenigstens im Zweitfach sicher, dass es die richtige Entscheidung war.
Vorlesung Politikwissenschaft. Heutiges Thema: Politische Bildung. Ganz interessant, aber nicht mein Lieblingsbereich.
Abendessen. Beilage: Schmerztabletten, die nur mäßig wirken und wenig Appetit.
Danach habe ich mich im Bett zusammengerollt, in der Hoffnung, einfach einzuschlafen und morgen schmerzfrei aufzuwachen. War wohl nichts.

Jetzt bin ich hellwach und denke an einen Gedanken, den ich vorhin im Bus kurz hatte.
Ich hatte heute zum ersten Mal seit dem Umzug so etwas wie Heimweh. Nicht nach meiner Familie; es ist gut, dass ich ausgezogen bin. Es war mehr ein: Es wäre schön mal wieder von Leuten umgeben zu sein, für die ein Ort nicht einfach „irgendwo in Baden-Württemberg“ liegt als wäre es das unbekannteste Ausland und die „Saitenwürstle“ nicht seltsam finden und ich weiß doch auch nicht.
Komisch, das alles.

Ansonsten bin ich zu wach, um zu schlafen und weiß nicht, was ich jetzt noch machen soll.