Rise Against in Stuttgart und eine glückliche Tasha

Rise Against.

Live.

Das war so ein bisschen ein Traum, der sich da erfüllt hat. (Streicht das bisschen.)

Spotify sagt, Rise Against war 2014 die Band, die ich das ganze Jahr über am meisten gehört habe und ich glaube, daran hat sich auch 2015 nur wenig geändert.

Beinahe wäre ich schon im letzten Herbst in Hamburg zu einem Konzert gegangen, was letztendlich daran scheiterte, dass ich in den ersten Monaten des ersten Semesters an der Uni noch so tat als sei ich vernünftig und würde unter der Woche niemals zu einem Konzert nach Hamburg fahren. Die spinnt doch, diese Vergangenheitstasha! (Heute würde mich das wohl nicht mehr abhalten.)

Nachdem das also nicht geklappt hatte und nachdem irgendwann neue Konzerttermine angekündigt wurden, war für mich klar, dass ich in diesem Oktober in Stuttgart sein musste.

Und dieses Jahr hat es tatsächlich geklappt. Sogar mit Begleitung von einem lieben Menschen. \o/

Rise Against hatten zwei Vorbands dabei, wovon eine (Great Collapse) irgendwie seltsam war und die andere (Refused) ziemlich cool.

Und wie waren Rise Against selbst? Hm, so? Ja. *____*

(Falls ihr hier einen qualifizierten Kommentar zu irgendetwas erhofft habt … da seid ihr bei mir wohl falsch. Ich fangirle in meiner Freizeitg nur so vor mich hin.)

Hier eine Playlist mit den Songs, die gespielt wurden. (Sofern das Internet und meine Erinnerung nicht Unsinn erzählen.)

Zu Musik und Sehnsucht und wieso Livemusik und Konzerte mir wichtig sind, habe ich hier mal etwas geschrieben.

Und Rise Against haben genau das geschafft, dass irgendwie alles unwichtig war außer die Musik und woah, es fühlt sich so toll an mit einer Halle voller Menschen mit demselben Musikgeschmack zu singen.

Für solche Abende sitze ich danach auch gern fünf Stunden in einer kalten Bahnhofshalle (was dank Gesellschaft dann doch auch nur halb so schlimm war).

Wenn ich nachträglich an das Konzert denke, muss ich so breit grinsen, dass ich mich fast unheimlich finde. Aber es fühlt sich ziemlich gut an.

Fazit: Rise Against darf weiterhin ganz oben auf meiner Liste an Lieblingsbands bleiben. Besonders, weil dieses Glücklichsein während des Konzertes so deutlich war.

[fangirlend ab]

Bin ich etwa ein lyrisches Ich?

Um die Frage kurz und knapp zu beantworten: Nein, bin ich nicht.

Ich schreibe.

Manchmal schreibe ich Dinge, die sehr stark von mir und meinen Gefühlen beeinflusst sind. Manchmal schreibe ich Dinge, die so wenig mit mir gemeinsam haben, dass ich mich hinterher frage, woher die Worte kamen. Manchmal schreibe ich Dinge, die im Grundgedanken auf eigenen Erfahrungen beruhen und dann verzerrt oder verstärkt oder auf irgendeine andere Art und Weise verändert wurden.

In der Regel erzähle ich niemandem, wann welcher Fall vorliegt, wenn ich etwas mit Menschen teile.

Liest jemand also einen Text von mir, hat diese Person zunächst mal einen Text von mir, kennt vielleicht andere meiner Kurzgeschichten oder Gedichte und hat vielleicht eine Vorstellung, wie der Text sein könnte. Versucht diese Person jetzt den Text zu interpretieren oder zu verstehen oder mir eine Meinung dazu zukommen zu lassen, spielt das alles ein wenig mit hinein.

Manchmal verwende ich bewusst einen Ich-Erzähler, manchmal einen personalen Er- oder Sie-Erzähler, manchmal mache ich mir keine Gedanken darum und schreibe einfach das, was mir in den Kram passt und sich am besten anfühlt. Aber in den wenigsten Fällen hat die Wahl der Erzählperspektive etwas damit zu tun, wie viel von mir in diesem Text steckt.

Und ganz sicher kann niemand einem Text von knapp 100 Worten eindeutig ablesen, ob ich depressiv bin, gerade jemanden vermisse oder wie es mir sonst geht, wie so manche Person, die mir schon Kommentare schrieb, es tat.

Vielleicht könnt ihr ablesen, dass es dem Protagonist der Geschichte so geht. Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, dass der Text durch ein ähnliches Gefühl meinerseits ausgelöst worden sein könnte. Aber vergesst nicht, dass ich genauso gut etwas gelesen/gesehen/gehört haben könnte, dass mich dazu verleitet hat, etwas zu schreiben.

Ich bin nicht meine Protagonisten und meine Protagonisten sind nicht ich.

Wenn doch und wenn ich euch das wissen lassen möchte, bekommt ihr das schon mit. Keine Sorge.

 

Im Buch

Processed with Moldiv

 

Gestern schaute ich in mein Bücherregal und dann hatte ich den ersten Band dieser Reihe in der Hand und vor einer Stunde etwa habe ich dann den zweiten Band beendet.

Jetzt suche ich irgendwie noch meinen Weg zurück in die Realität und möchte gleichzeitig gar nicht mehr rauskommen aus den Worten. Ich habe sehr, sehr lange nicht mehr so viel am Stück gelesen wie heute. Es tat gut und war seltsam und ich weiß nicht mehr wirklich, wie man damit umgeht.

Aber heute war es genau richtig, weil mir ein bisschen die Worte fehlen und es immer noch tun und ich (noch immer) nicht so recht weiß, was ich eigentlich sagen möchte. Aber durch das Lesen hatte ich auch glücklicherweise nicht das Bedürfnis und das war ziemlich schön.

Morgen lese ich Band drei und ich weiß, dass ich vermutlich weinen werde. Aber das darf ich ja wohl, immerhin stirbt mein „Ich habe einen Crush auf diese fiktive Person seit ich zwölf bin!“-Lieblingscharakter am Ende des Buches.

So!

Schlaft gut, ihr Blogleser. <3

Vielleicht finde ich über Nacht noch ein paar Worte wieder. Oder eine Realität, die mir besser gefällt. Ichweißauchnicht.

[ins Bett kriechende Tasha ab]

„Merkel 2.0?“ und „Wie?! Politik, das kann ich gerade ja so gar nicht verstehen …“

Ich hatte hier schon ab und an mal erwähnt, was ich mir für meine Zukunft eventuell vorstellen könnte. Wer schon länger mitliest, weiß also möglicherweise, dass ich noch keinen konkreten Plan habe, was genau ich machen möchte, aber etwas in Richtung Übersetzen/Dolmetschen bzw. Lektorat/Verlagswesen irgendwie interessant fände.

So in etwa beantworte ich meistens auch die Frage, was ich nach meinem Studium mal machen will.

Aber oft komme ich gar nicht dazu, zu antworten, weil Menschen, die mir diese Frage stellen sich die Antwort im nächsten Satz gern selbst geben wollen.

Während meines Ferienjobs wurde ich oft gefragt, was ich mache. Mit Skandinavistik konnten die wenigsten etwas anfangen, also konzentrierten sie sich meistens auf mein Zweitfach: Politikwissenschaft.

Woran denken Leute, wenn ich sage, dass ich Politik studiere? Richtig. Sie fragen sich, ob ich mal Politikerin werden möchte und weil ich eine Frau bin, führt der nächste Gedanke zu unserer Bundeskanzlerin. „Willst du die Merkel ablösen?“ war eine der häufigsten Fragen in den letzten Wochen. (Antwort: Nein, möchte ich nicht. Siehe oben.)

Eine andere Reaktion, die ich öfter gehört habe war: „Politikwissenschaft? Also Skandinavistik kann ich ja noch verstehen, aber das kann ich gerade so gar nicht nachvollziehen. Jetzt vor allem!“ (Antwort: Gerade jetzt. Gerade, wenn Dinge passieren finde ich es spannend, mich damit zu beschäftigen und zu verstehen (oder es wenigstens zu versuchen), warum etwas passiert.)

Es ist … ein interessantes Gefühl -entschuldigt, wenn die Formulierung seltsam klingt – von Menschen, die fern von dem Kontext Uni sind, zu hören, was sie sich unter (m)einem Studium vorstellen. Ich hatte in den letzten Wochen oft das Gefühl, mich zu erklären, zu erklären, was ich da eigentlich mache, aber leider hat da irgendwie die Zeit und der Platz dafür gefehlt, was irgendwie schade war, weil ich teilweise schon das Gefühl hatte, dass es meine Kollegen interessiert hätte.

 

… und jetzt habe ich den Faden verloren oder vergessen, worauf ich eigentlich hinaus wollte. Vielleicht muss ich mal wieder ein wenig mehr schlafen.

Gute Nacht, ihr lieben Blogleser. <3

PS: Mein liebster Kommentar war ja vom Kollegen, der erklärte, er spendiere mir jetzt Kakao, weil er sich mit mir gut stellen müsste, falls ich mal Kanzlerin werden sollte und mich dann noch an ihn erinnere. (Der Kakao war mir jedenfalls immer recht.)

Meh.

Vier Wochen lang Schichtdienst gehabt, die Frühschicht irgendwie mit viel Koffein überlebt und jetzt ist es vorbei.

Abgesehen von dem verwirrten Schlafrhythmus schlafe ich einfach schlecht gerade.

Ich träume wirr und nicht selten sind es Alpträume, wache ständig auf und bin allgemein unruhig.

Opa war im Krankenhaus, sein Krebs ist wieder da. Keine Therapiemöglichkeiten mehr.

Meine Mutter will an meinem Geburtstag unbedingt etwas unternehmen und ich will eigentlich gar nicht feiern. Am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben, aber wenn ich das mache, ernte ich schiefe Blicke meiner Mutter und fühle mich deshalb schlecht.

Generell schafft meine Familie es gerade zu oft, dass ich mich schlecht fühle und ich weiß nicht einmal, ob ich einfach nur empfindlich bin und überreagiere oder keine Ahnung.

Ich zweifle gerade an allem. Am 14. fliege ich in den Urlaub und ich sollte mich doch darauf freuen, oder? Tu‘ ich auch. Irgendwie. Aber nicht so wie ich könnte, weil ich zur viel Angst vor wasauchimmer habe. Ich vermisse Leute und verfluche mich ein wenig dafür, dass meine Freunde irgendwie über das ganze Land verteilt sind, womit ich meistens ja gut klarkomme.

Ich weiß nicht einmal, ob ich auf alles so extrem reagiere, weil ich schlecht schlafe oder ob ich schlecht schlafe, weil das passiert.

Wie auch immer. Ich gehe mir eine Beschäftigung suchen. Kann nur besser werden.