Vom Keine-Ahnung-haben und ein bisschen von Musik

Wenn ihr meinen Blog schon länger lest, spätestens aber, wenn ihr meinen aktuellen Twitter-Anzeigenamen seht, könnt ihr euch vermutlich denken, dass Musik mir sehr wichtig ist.

Gelegentlich verbringe ich Zeit mit Menschen, denen das irgendwie ähnlich geht. Das war zum Beispiel diese Woche der Fall, als ich irgendwie mit einem Menschen, der mir sehr wichtig ist, Rise Against hörend in meinem Zimmer saß.

Dabei kam irgendwie die Frage auf, was es denn eigentlich ist, das mir an der Musik, die ich so höre, gut gefällt und irgendwie will mich das seitdem nämlich nicht mehr so ganz loslassen.

Am Donnerstag habe ich nämlich gesagt, dass ich das eigentlich nicht so genau weiß. Vermutlich, weil ich beim Musikhören in der Regel tatsächlich nicht über solche Dinge nachdenke. (Ist das nicht faszinierend, wie verschieden Menschen mit einer Sache umgehen können?!)

Nachdem ich da jetzt seit einer Weile drüber nachdenke, weiß ich zwar immer noch nicht, wieso (oder welche Teile davon) ich etwas gut finde, aber ich habe immerhin irgendwie etwas Anderes, das ich auf die Frage antworten könnte als ein „Ich weiß auch nicht?“.  (Manchmal glaube ich, dass Kommunikation einfacher wäre, wenn ich für sinnvolle Antworten nicht erst tagelang nachdenken müsste.)

Obwohl ich Musik als Schulfach nie abgewählt habe, 3 Jahre in einem ziemlich tollen Chor (mit einem großartigen Chorleiter) war und vor Jahren mal gelernt Keyboard-Unterricht hatte, bin ich furchtbar schlecht darin, Dinge zu hören. Ich habe zum Beispiel Dinge wie „Ich spiele jetzt einen Akkord und ihr sagt mir, ob das Dur oder Moll ist.“ immer gehasst, weil ich in 9/10 Fällen dasaß und nur dachte „Hä? Das sind ein paar Töne und die klingen zusammen irgendwie.“ Außerdem wie mach(t)en Menschen das immer, dass sie aus Musik irgendwie Instrumente raushören konnten? Und fangen wir nicht von Rhythmusgefühl und „Wir klatschen im Unterricht Takte.“ an. (In der Theorie irgendwie Zeug mit Akkorden und Quintenzirkeln und sowas zu tun, fand ich dafür immer cool und einfach, während alle anderen um mich rum sich beschwert haben, dass sie es nicht verstanden haben.)

Dass ich im Chor war, hat zwar immerhin meine Fähigkeit, Töne zu treffen irgendwie verbessert, aber vermutlich singe ich, besonders wenn ich mir keine Mühe gebe, immer noch ziemlich schief. (Nur lasse ich mir dadurch mittlerweile nicht mehr so das Singen verbieten wie früher.)

Aber wie gesagt: Dinge raushören fällt mir ziemlich schwer (auch wenn es inzwischen etwas besser geworden ist). Das trägt also vermutlich dazu bei, dass es mir schwer fällt zu sagen: „Oh! Instrument X tut da coole Dinge, weil Y.“

Das ist dann eher: „Oh, ich mag wie dieses Lied klingt und was die Menschen mit ihren Instrumenten (oder ihrer Stimme) da tun.“ Aber genauer beschreiben fällt mir total schwer.

Ich könnte jetzt einfach sagen, dass ich Musik dann mag, wenn ich mitsingen kann, aber das ist halt irgendwie auch nicht ganz richtig? Immerhin könnte ich theoretisch auch bei Schlagern mitsingen und die mag ich definitiv nicht. Also vielleicht eher: Ich mag Musik, die dafür sorgt, dass ich mitsingen möchte. (Was meine Beherrschung ziemlich herausfordert, wenn ich sie mit anderen Menschen höre, die mein schiefes Gesinge nicht schon seit Jahren ertragen müssen.) Aber das ist ja auch wieder so eine schwammige Aussage.

Was braucht Musik denn, dass ich mitsingen möchte? So wirklich habe ich das noch nicht rausgefunden. Immerhin höre ich so viel verschiedenes Zeug, dass es vermutlich schwer ist, Gemeinsamkeiten zu finden. (Vielleicht könnt ihr sowas ja total gut, dann dürft ihr euch melden und meine Playlists angucken und mir hinterher sagen, was mein Kopf sich bei meinem Musikgeschmack denkt oder so.)

Außerdem gibt es ja auch Musik, die ich großartig finde, bei der ich aber nicht mitsingen will (oder kann, aber das ist ein anderes Thema). Das kann also nicht mein einzige Kriterium dafür sein, Musik zu mögen.

Vielleicht sind es die Texte? Manchmal stimmt das sicher, aber Texte können noch so großartig sein, ich kann trotzdem nicht gut finden, wie das klingt, wenn sie gesungen werden.

Meistens, wenn mich jemand fragt, wieso ich zum Beispiel eine Band oder ein Album mag, sage ich etwas in Richtung: „Ich mag, was die Lieder mit mir machen.“

Ich habe auch schon manchmal so Dinge gedacht/gesagt/getwittert wie: „Für mich klingt das, als würde das neue Album das erste Album dieser Band fortsetzen, drauf aufbauen und sich weiterentwickeln.“

Aber selbst in diesen Fällen ist das alles mehr ein „Das fühlt sich gerade so an.“ und nichts, was ich konkret an irgendetwas festmachen könnte.

 

Halten wir fest: Ich habe eigentlich immer noch keine Ahnung, aber gerade über 700 Wörter lang beschrieben, wie genau ich keine Ahnung habe. (Außerdem ist mir irgendwo in diesem Eintrag vielleicht ein Faden abhanden gekommen, wenn da jemals einer war.)

Musik ist großartig, macht oft schöne Dinge mit mir und ich weiß doch auch nicht so genau.

[vor sich hin singend ab] 

 

 

schon wieder Sonntag. Huch.

Hallo.

Es ist schon wieder Sonntag. Wieso vergeht diese Zeit so schnell? Ich finde das alles viel zu gruselig.

Dinge, die passiert sind:

Ich war am Mittwoch bei Lexi zu Besuch. Zum Büchertauschen (wie viele Jahre haben wir dafür gebraucht?), Kuchenessen und Kater gucken.

 

https://twitter.com/akingdomofchaos/status/778607200403091456

Ich war mit meiner Schwester im Kino, Tschick angucken und feststellen, dass ich mich an praktisch nichts mehr aus dem Buch erinnern konnte und es irgendwann noch einmal lesen muss.

Mein Gilde-Re-Read ist inzwischen bei der Mitte von „The High Lord“. Ich habe zum ersten Mal seit jähren Fanfiction-Gedanken und habe dank Twitter vielleicht einen neuen Lieblingsblog. Ich habe vor Lachen geheult und ich weiß gar nicht, wie das so eskaliert ist.

Gestern Nacht habe ich ein bisschen was geschrieben und da war noch ein Plotbunny, das dazu führte, dass ich nachts knapp zehn Seiten in einem A5-Notizbuch vollgeschrieben habe. Vielleicht habe ich das Schreiben doch nicht ganz verlernt.

Ansonsten bin ich nach wie vor am Nachdenken über Uni, Studium und Zukunft und weiß nicht so recht, wohin ich eigentlich will und was ich machen soll.

Ein Teil von mir ist fest davon überzeugt, dass ich nicht aus Kiel wegziehen werde und dass ich Skandinavistik dort fertig studieren möchte und das Europäische Ethnologie gut werden kann.

Ein Teil ist aber der Meinung, ich sollte mich auch über andere Unis und Möglichkeiten informieren, an denen ich neben Skandinavistik vielleicht nur ein Nebenfach oder gar kein zweites Fach brauche.

Und ein Teil von mir will einfach alles hinschmeißen, sich im Bett verkriechen und mich in Büchern verlaufen. (Nö, Kopf. Das ist keine Option.)

Manchmal wäre es einfach cool, wenn ich vom Übersetzen leben könnte und mir nicht Gedanken um so Dinge wie ein Studium machen müsste. Aber das ist halt irgendwie nicht so realistisch.

Ich weiß es doch auch nicht.

Aber abgesehen von diesem Chaos geht es mir ziemlich gut gerade.

Gedanken zu Labels, Selbstbezeichnungen und Verallgemeinerungen

Gelegentlich stolpere ich an verschiedenen Stellen über Aussagen wie „Man müsste sich ja eigentlich nicht auf Sexualität/Geschlecht festlegen.“

In vielen Fällen sprechen die Menschen, die solche Dinge sagen von ihrer eigenen Sexualität und ihrem eigenen Geschlecht. Das ist vollkommen in Ordnung und ich will hiermit niemandem seine*ihre Selbstbezeichnungen (oder das bewusste Fehlen dieser) nehmen, aber ich habe dazu ein paar Gedanken.

  1. „festlegen“: Autsch. Dieses Wort ist für mich immer ein bisschen wir ein Tritt in meinem Magen. Ich lege weder mein Geschlecht noch meine Sexualität fest. Die sind einfach da oder nicht und ich habe darauf keinen Einfluss. Ich kann festlegen, welche Bezeichnung(en) ich für mich benutzen möchte, um mein Geschlecht und meine Sexualität zu beschreiben. Ich kann festlegen, dass ich mich nicht in eine (oder mehrere) Schubladen stecken möchte. Ich kann zum Beispiel der Meinung sein, dass ich das nicht brauche, weil ich nicht wissen kann, was ich in der Zukunft fühle. Aber ich kann mich nicht auf eine Sexualität oder ein Geschlecht festlegen.
  2. „man“: Ich tue mich bei solchen Aussagen unglaublich schwer mit verallgemeinernden Formulierungen wie dieser. Wer ist denn dieses man? Seid ihr der Meinung, dass Labels allgemein abgeschafft werden sollen? Oder verallgemeinert ihr gerade eure eigenen Gedanken und Gefühle, weil es sich so richtig anfühlt? Ich kann verstehen, dass es Menschen gibt, die Labels doof finden und glauben, es wäre alles einfacher, wenn wir keine mehr bräuchten. Aber so funktioniert unsere Gesellschaft im Moment nicht und ganz ehrlich: Ich sehe es nicht, wie ein Zusammenleben funktionieren soll, ohne dass wir Dingen einen Namen geben können. Für mich ist es nur wichtig, dass wir darauf hinarbeiten, dass Labels, die vom normativen Weltbild abweichen nicht länger weniger wert oder besonders sind. „Wir sind doch alle Menschen, Labels sind doch unwichtig“ funktioniert nur, wenn Leute nicht mehr aufgrund von Geschlecht oder Sexualität diskriminiert, angefeindet oder verletzt werden.
  3. Für mich persönlich bringen solche verallgemeinernden Aussagen, die über persönliches Empfinden hinausgehen, immer auch ein bisschen die Frage mit sich, was die Voraussetzung  ist, solche Aussagen treffen zu können.
    Es könnte ein „Ich mag mich (noch) nicht labeln, weil ich die Dinge irgendwann ganz anders sehen könnte.“ sein.
    Es könnte ein „Ich mag mich (noch) nicht labeln, weil ich gar nicht genug über mich weiß, um eine treffende Bezeichnung zu finden.“ sein.
    Es könnte ein „Ich muss mich nicht labeln, weil sowieso niemand in Frage stellt, wie ich mich sehe, deshalb kann ich auch für alles offen sein.“

Ich bin jemand, di*er viel darüber nachdenkt, welche Selbstbezeichnungen am besten für mich passen und ich weiß auch, wie es sich anfühlt, eine Identität verteidigen, erklären und rechtfertigen zu müssen – vor mir selbst und vor anderen – und die Verwirrung und die Unsicherheit, die das mit sich bringt, ist teilweise ziemlich anstrengend. Auf mich wirken solche Verallgemeinerung daher ein bisschen als würden Menschen, die eigentlich akzeptierend und unterstützend gegenüber Identitäten sind, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen, mir und anderen, denen ihre Labels wichtig sind, in den Rücken fallen.

Vielleicht lasst ihr Lesenden mich ein paar eurer Gedanken wissen? Würde mich interessieren, was andere dazu denken. Ich hoffe, dieser Post wirkt nicht als würde ich irgendjemandem Empfindungen zu dem Thema absprechen wollen.

Bis bald,

T.n.

Pläne.

Ich mag Pläne, auch wenn ich mich öfter mal nicht daran halte, aber da ich mich bei Nichteinhaltung bisher nicht schlecht fühle, werde ich auch weiter Dinge planen, die ich vielleicht nicht (oder nicht sofort) umsetze.

aktuelle Pläne für diesen Blog:

  • Blogeinträge zu Gay Romance schreiben. In Arbeit. (Denke, Anfang Oktober kommt da was.)
  • Öfter über Zeug schreiben, das sonst so in meinem Leben passiert. Vielleicht einmal die Woche? Sonntags? Und wenn es nur uninteressantes Zeug ist. Ich mag es nämlich, später die Dinge zu lesen, die ich so mache. Und Tasha!Kopf findet es eigentlich gut, Gedankengänge manchmal aufzuschreiben. (Ideen für einen sinnvollen Tag (as in Schlagwort, nicht Wochentag) für die Posts, anyone?)

 

Heute ist Sonntag, also fange ich jetzt einfach mal an?

Am Mittwoch habe ich noch einen Plan gemacht; mit Dingen, die ich September (bisher) noch so (fest) vorhabe. Ein paar der Dinge sind jetzt schon passiert:

15.09. – Handwerksmensch anrufen (done! Ohne Panik. Mein Zimmer sollte jetzt nicht mehr regnen! \o/)
15.09. – Engelswesen besuchen (Das war sehr flauschig und schön.)
17.09. – KleineSchwester – Stuttgart (Ich habe Kleidung gekauft und wir haben Pizza gegessen.)
21.09. – Lexi besuchen
22.09. – Blutabnahme (8:00)
22.09. – Blutspende (Wenn meine Hausärztin sagt, dass beides an einem Tag okay ist. Denke aber schon.)
24.09. – Projekt fertig machen (Arbeit, hui.)
26.09. – Hausärztin wg. Blutwerten
30.09. – Deadline TH-Klausur (ehhh, ich prokrastiniere gerade etwas. Aber gleich werde ich da noch ein bisschen schreiben.)
30.09. – letzter Tag Sommerticket -> Kiel (Und dann geht auch fast (Mitte/Ende Oktober, naja) schon wieder das Semester los. Huch.)

 

Ansonsten bin ich aktuell an einem Re-Read der Gilde der schwarzen Magier und lese auf dem Gruselerotik-Account #Piratenporn und habe letzte Woche tatsächlich ein bisschen was geschrieben. Außerdem bin ich letztens irgendwie versehentlich 20 geworden. WIE IST DAS DENN PASSIERT??? (Still don’t know how to adult.)

Studienfachwechsel-Update: Die Eltern wissen Bescheid und ich lebe noch und es scheint, als würde ich ab nächsten Wintersemester wohl Ethnologie studieren. (Wenn sich nicht drölfzig Leute bewerben und ich nicht zugelassen werde. o_O)

Jedenfalls: Ich gehe jetzt meine Take-Home-Klausur schreiben. Hoffentlich ohne weitere Prokrastinationsanfälle. Wünscht mir Glück.

Bis bald!

n.

 

PS: Ja, möglicherweise gibt es hier manchmal ein T. und manchmal ein n. am Ende des Posts. Ich weiß noch nicht genau, wonach sich das entscheidet, aber das muss ich vermutlich auch nicht. Dachte nur, das solltet ihr wissen.