Immerhin habe ich coole Haare und Kuchen.

(TW: SVV & Dysphorie. Oder so.)

& dann manchmal ganz plötzlich ohne Grund das Gefühl, sich die Haut abziehen zu müssen und sich einen neuen Körper zu suchen, der nicht die geringste Gemeinsamkeit mit dem hat, den ich im Moment habe. Außer die Haarfarbe, die Haarfarbe ist toll.

Ein bisschen stelle ich es mir vor wie bei den Slitheen aus Doctor Who, die menschliche Gestalten annehmen können und, wenn sie genug davon haben, streifen sie die äußere Hülle einfach ab und können sie selbst sein.

Ich will auch ich selbst sein, aber ich weiß doch gar nicht, wer ich eigentlich bin. Nur hoffentlich kein grünes, schleimiges Alien mit zu großen Augen und unförmigen Köpfen.

Aber hey: Über die Vorstellung, dass in mir drin ein grünes Alien sitzt, musste ich jetzt gerade schon wieder lachen und vielleicht gucke ich jetzt einfach ein bisschen Doctor Who und esse dabei meinenSchokoladen-Kuchen. Immerhin habe ich mich dafür gerade durch die Massen aus KiWo-Besuchern auf der Suche nach Alkohol und Spaß gekämpft.

 

 

Und!!! Ich besuche nächstes Wochenende die Lieblingsisi und ich bin so hibbelig und glücklich, weil wir uns seit über einem Jahr nicht mehr gesehen haben! <3

 

(Und überhaupt. Meistens finde ich mich ja eigentlich voll okay.)

„Wie, du heißt gar nicht Tasha?!“ – Von Vornamen und Pseudonymen

Diejenigen unter euch, die mich schon länger kennen, wissen, dass ich auch im Internet nicht immer unter „Tasha (Brooks)“ oder „Herzschlaege“ bekannt war.

Vorher, also so ab 2009, habe ich den Spitznamen benutzt, den meine damalige Freund*innen-Gruppe aus der Schule mir gegeben hatte, teilweise sogar noch mit mir heute eher peinlichem Fandombezug.

Irgendwann hatte ich dann aber genug davon und wollte einen „richtigen“ Namen, der nicht ständig von anderen Menschen hinterfragt und irgendwie lustig gefunden wurde.

Da ist dann irgendwie Tasha entstanden. Das war ein Name, den ich schon als Kind gern für mich (in Spielen o.ä.) benutzt habe, weil ich den Klang mochte, vermutlich. Für Brooks habe ich mich entschieden, weil ich fand, dass es gut zu Tasha passte. An einen tieferen Sinn kann ich mich nicht erinnern, also gab es vermutlich keinen. Daraus wurde dann als Name in Foren etc. erstmal „Tasooks“, was mir irgendwann allerdings auf die Nerven ging – ich weiß nicht mehr genau – und dann wurde ich überall zu Herzschlaege. (Weil ich vor allem in Schreibforen aktiv war und das Schreiben für mich – und das klingt jetzt dramatischer als es ist – ebenso wichtig war für’s Überleben wie ein schlagendes Herz. Mittlerweile hat sich die Bedeutung des Schreibens von „Es ist überlebenswichtig.“ zu „Ich fühle mich dabei so lebendig und gut wie sonst selten.“ (Vermutlich auch die öffentlichkeitstauglichere Variante.)

Mittlerweile nutze ich Tasha schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen kennen mich alle Freund*innen unter diesem Namen und das fühlt sich ziemlich gut an. Wenn ich neue Menschen kennenlerne, stelle ich mich in der Regel auch so vor. (Ausnahmen: In Seminaren/kleineren Kursen an der Uni, in denen ich von Dozierpersonen mit Namen angesprochen werde. Da stiftet das leider doch nur Verwirrung.)

Seit ich angefangen habe, über mein Geschlecht nachzudenken, habe ich ab und an überlegt, ob es mir nicht besser gefallen würde, einen weniger weiblich gesehenen Namen zu haben und das ist zum Teil tatsächlich so.

Mit meinem Geburtsnamen fühle ich mich mittlerweile immer weniger verbunden, eben weil niemand, di*er diesen Namen benutzt, weiß, dass ich nicht weiblich bin.

Bei Tasha sieht es ein wenig anders aus. Dadurch, dass ich wirklich beinahe alle Menschen, die diesen Namen benutzen, über das Internet getroffen habe, wissen die meisten, dass ich keine Frau bin und daher stört es mich auch nicht, wenn dieser Name verwendet wird – immerhin habe ich mich daran ja auch sehr gewöhnt.

Was mich allerdings ein wenig stört, ist die Tatsache, dass er von neuen Personen natürlich erst einmal als weiblich gelesen wird.

Deshalb habe ich seit einiger Zeit darüber nachgedacht, mein „Pseudonym“ ein wenig abzuwandeln und habe mich entschieden, aus „Tasha Brooks“ ein „T.N. Brooks“ zu machen.

An der tatsächlichen Verwendung von Tasha ändert das natürlich nichts, aber es fühlt sich gut und richtig an und deshalb sehe ich da keine Gründe, die dagegen sprächen.

An einen ganz neuen Vornamen will ich mich nämlich (im Moment) gar nicht gewöhnen. Ich bin immer noch Tasha und daran ändert sich auch nichts, weil ich Dinge über mein Geschlecht herausgefunden habe.

Aber T.N. Brooks ist zum Beispiel das, was ich mir irgendwann mal auf die noch nicht zu Ende geschriebenen Bücher schreiben möchte. (Bis dahin ist Wissen über nicht-binäre Geschlechter vielleicht auch verbreiteter. Das wäre cool!)

Deshalb werde ich wohl auf die Frage „Wie, du heißt gar nicht Tasha?“ mit ein bisschen Mut zukünftig vielleicht mit „Doch, aber das wissen einfach noch nicht alle Leute.“ antworten.

Danke fürs Lesen. Habt einen schönen Abend, ihr Menschen!
T.

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Das ist letztens passiert, als ich eigentlich Unidinge hätte erledigen sollen.

Seit „Pronomen und Dinge“ und Leben sonst so.

Vor fast zwei Monaten habe ich einen Blogeintrag geschrieben und ja, das tat richtig gut, das aufzuschreiben und irgendwie ein bisschen meine Gedanken zu sortieren.

Andererseits hat es das auch irgendwie alles realer gemacht, dafür gesorgt, dass Menschen mir Fragen stellen und es mir irgendwie schwerer fällt, unangenehmes Nachdenken zu dem Thema zu verhindern. (Obwohl das komplette Verweigern vorher, drüber nachzudenken natürlich nicht besser war.)

Ein Teil von mir kommt immer wieder an und fragt, ob ich mir doch nicht nur alles einbilde und einfach ne Frau bin und obwohl ich weiß, dass es definitiv nicht so ist.

Ein Teil von mir ist auch überzeugt, es wäre definitiv nicht möglich, weder Mann noch Frau zu sein und es nervt ziemlich, das loszuwerden.

Ein Teil möchte gern überall out sein, an der Uni nicht mehr mit Frau M. angesprochen werden und gleichzeitig nicht erklären müssen, wieso sich das so mies anfühlt.

Insgesamt ist alles relativ verwirrend und dass das alles relativ fluid zu sein scheint, macht es nicht besser.

 

Aber, noch ein paar positive Dinge der letzten Zeit:

  • Ich habe seit einer Weile einen Binder und mag es ziemlich gern den manchmal zu tragen.
  • Alles in allem haben Menschen online relativ gut reagiert, was irgendwie Mut macht, irgendwann vielleicht auch nicht-online Menschen davon zu erzählen. (Vermutlich wäre KleineSchwester die erste von Menschen in der Familie, der ich davon erzählen würde. Immerhin ist sie auch die einzige aus der Verwandtschaft, die vom Bi-/Pansein weiß.)
  • Meine Haare sind wieder frisch gefärbt und ach! So toll.
  • Ich habe Besuch von einer Twitterperson gehabt, die gar nicht weit weg wohnt und das war toll!
  • Ich habe (noch nicht angefangen, aber!) einen Job und allein die Tatsache, dass ich mich beworben habe, macht mich ziemlich stolz.
  • Ich war mehrmals am Meer in der letzten Zeit und habe Fotos und am Wochenende war CampusFestival und das war cool. Fjørt live, yay. \o/
  • Morgen darf ich Zeit im Zug verbringen.

glücklich

Die ersten Töne der Vorband bringen ein kurzes überdeutliches Bewusstsein der Menschen um mich herum mit sich. Ich fühle mich als würde ich verschluckt, von der Musik und den lachenden, trinkenden, tanzenden Menschen neben, hinter und vor mir. Einen Moment lang muss ich bewusst auf meinen Atemrhythmus achten und sichergehen, dass mein Herz nicht vielleicht plötzlich aufgehört hat zu schlagen und ich nur noch als Geist zwischen all den anderen Personen stehe.

Ganz ohne meine Zutun fängt mein Kopf an, das Gefühl in Worte und Sätze zu fassen, es gedanklich aufzuschreiben, es so zwischen den Befehlen „Atmen!“ und „Vorsicht, Menschen!“ einzubrennen, dass ich Stunden später noch den genauen Wortlaut weiß und ihn eins zu eins aufschreiben könnte.

In dem Moment weiß ich, dass es ein guter Abend wird. So gut wie er nur sein könnte.

Was danach passiert ist ein Durcheinander aus lauter Musik, springenden Gestalten um mich herum, Alkohol, einem vernebelten Club, vibrierenden Wänden und Boden und meinen Gedanken, die für ein paar Stunden einfach still sind. Es ist ein Durcheinander, das klarer und schöner nicht sein könnte und alles verwirbelt, was vorher jemals wichtig war und hinterher wichtig sein wird.

Mein gesamter Körper kribbelt, mir ist warm und mein Zeitgefühl hat sich schon verabschiedet, als die Band die Bühne, die kaum mehr als ein kleiner Absatz ist, betrat.

Am Ende des Abends bin ich heiser und vor allem glücklich.

Danke dafür.

Von Produktivität und gesellschaftlich akzeptierten Schlafenszeiten

Es ist Mittwoch, seit einer halben Stunde.

Ich sitze ungefähr seit 21:45 verhältnismäßig konzentriert an Dingen für die Uni. (Ich lese Texte in einem vorlesungsbegleitenden Reader.) Die Produktivität fühlt sich gerade ziemlich gut an. Das war nämlich nicht mein erster Versuch heute, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Nachmittags habe ich mich auch hingesetzt und angefangen, zu lesen, aber mir fehlte die Motivation, Konzentration und zwischendurch spielte auch noch mein Kreislauf verrückt. Außerdem war es ganz einfach nicht meine Uhrzeit.

Produktivität funktioniert bei mir am besten, wenn die meisten anderen Menschen schon schlafen und hier liegt leider auch mein größtes Problem.

Es ist Mittwoch, seit einer halben Stunde und in weniger als sechs Stunden wird mein erster Wecker klingeln, der mir sagt, dass ich aufstehen, duschen, mich anziehen, frühstücken, meine Sachen packen und zur Uni fahren muss, um Norwegisch zu lernen. Ich möchte nichts davon.

Und versteht mich nicht falsch: Ich mag diese Sprache sehr, ich mag meine Dozentin und bis auf ein paar wenige Ausnahmen auch meine Mitstudierenden in diesem Kurs.

Ich habe zwei Möglichkeiten:

Schlafen, wie es gesellschaftlich akzeptiert und erwartet wird und dafür einen Teil meiner produktiven Stunden opfern, was letztendlich dazu führt, dass ich die Dinge, die ich während dieser Zeit tun würde, nicht erledige, weil zu viel Dinge um mich herum passieren. (Weil die Welt tagsüber einfach zu laut ist, um mich zu konzentrieren.) Die Dinge nicht zu tun führt letztendlich dazu, dass ich nicht so gut mitkomme, wie ich es gerne würde und die Klausurenphase ein Kampf wird, den ich mit Glück gewinne, aber vermutlich nicht sonderlich gut.

Spät schlafen und nutzen, dass ich motiviert und konzentriert bin und morgen früh wie ein Zombie zur Uni zu schleichen, im Kurs vor mich hingähnen, zu viel Koffein konsumieren, anschließend für zwei Stunden ins Bett fallen und nachmittags eine weitere Vorlesung besuchen und dann wieder bis spät nachts wach sein.

 

Und dann frage ich mich, wie es wäre, wenn alles, was vor 12 Uhr stattfindet einfach nach hinten verschoben würde, aber vermutlich hieße das, dass die Welt nachts lauter wird und das ist wirklich das Letzte, was ich will.

Jetzt ist es seit fast 50 Minuten Mittwoch, Uni ist um acht und ich gehe wohl diese Zusammenfassung zu Ende schreiben. Und dann wäre da eigentlich noch ein weiterer Text, der gelesen werden will … ach.