Heute ist Trans Day of Visiblity. In den letzten zwei Jahren habe ich begonnen, Blogeinträge zu meinem Geschlecht zu schreiben und etwas Ähnliches möchte ich heute auch machen.
Heute morgen habe ich einen Thread getwittert, in dem ich darüber schreibe, wie ich mein Geschlecht beschreibe.
Guckt mal, mein erstes Coming-out bzgl. trans!Dingen ist jetzt schon zwei Jahre her. 🙀 #TransDayofVisibility https://t.co/9ZSm7xLSYC
— Noah (es/they) (@Herzschlaege) March 31, 2018
Hier möchte ich ein bisschen über ein etwas spezifischeres Thema schreiben, über das ich schon lange nachdenke und bei dem ich in letzter Zeit etwas für mich erkannt habe.
Der Titel dieses Posts deutet schon an, worum es geht. Nämlich darum, inwiefern mein nicht-binäres Geschlecht sich zu meiner Sexualität verhält.
Auf Curious Cat habe ich vor kurzen schon etwas dazu geschrieben, was ich hier noch ein bisschen vertiefen will.
„Bin ich vielleicht eine schwule Frau?“
Diese Frage habe ich mir vor einigen Jahren – ich tippe auf 2009 oder 2010 gestellt. Ich war 13 oder 14 Jahre alt, las seit einiger Zeit viele Slash-Geschichten, also Geschichten, die von romantischen/sexuellen Beziehungen zwischen Männern handeln. Durch Zufall bin ich über ein Essay zu schwulen Frauen gestoßen. Ich habe es gelesen, hatte zwischendurch „Oh! Das kommt mir bekannt vor!“-Gedanken und habe die dann ziemlich schnell wieder verworfen. (Ich kann heute nicht mehr sagen, was genau mich dazu gebracht hat, nicht weiter darüber nachzudenken, aber ich tippe auf eine Kombination aus Verwirrung und internalisierter Cis- und Heteronormativität. Das war aber der erste Kontakt mit diesem Thema und als ich angefangen habe, mein Geschlecht mehr zu hinterfragen, ist mir dieser Essay ziemlich schnell wieder eingefallen.
Nicht-binär und schwul?
Ich bin nicht-binär, transmaskulin, mag das Label demiboy und nenne mich der Einfachheit albern gern auch einfach queer. (Letzteres bezieht sich auf meine Sexualität und mein Geschlecht.)
Ich habe lange in verschiedenen Ausführungen Dinge wie „ich würde mich total gern schwul/gay nennen können, aber ich bin ja keine richtige männliche Person™️ und außerdem stehe ich ja nicht nur auf Männer, sondern auch auf Personen anderer Geschlechter“ gedacht.
In letzter Zeit komme ich aber langsam an einen Punkt, an dem ich verstehe, dass es okay ist, dieses Label für mich zu benutzen. Ich nehme damit weder anderen Personen noch mir etwas weg, wenn ich mich so bezeichne. Ich denke nicht, dass ich es als Hauptlabel für meine Sexualität benutzen werde, aber für mich passt es gut und daher darf es ab jetzt einfach neben „bi-/pansexuell“ und queer existieren.
Ich bin nicht die erste Person, die sich Gedanken über solche Themen macht, daher gibt es hier jetzt noch ein paar Links.
Hier wurde auf einem Blog die Frage „Kann ein NB schwul sein?“ beantwortet.
Jackson Bird spricht in einem YouTube-Video darüber, wieso er lange dachte, trans Männer könnten nicht schwul sein. Seine Erfahrung ist etwas anders als meine, da er binär trans ist, aber das Video zeigt meiner Meinung nach gut, wieso Repräsentation so wichtig ist.