Ein Forum ohne Grundsatzdiskussionen?

Mir fällt es immer wieder auf, wenn ich im Forum von FanFiktion.de bin.

Man findet ein etwas kontroverses Thema und diskutiert, dreht sich im Kreis und diskutiert noch mehr.

Ich finde, Diskussionen oder Meinungsaustausch wichtig und finde es schön, dass man dort die Möglichkeit hat, genau das zu tun.

Aber mir fällt auf, dass diese Diskussionen oft zu nichts führen. Person A hat eine Meinung, Person B eine andere und häufig ist es so, dass weder Person A noch Person B auf den anderen zugehen.

Ist es so wichtig recht zu behalten? Und warum muss man eigentlich immer so krampfhaft versuchen andere von der eigenen Meinung zu überzeugen?

Beispiel Organspende: Dieses Thema wird gerade ziemlich intensiv diskutiert.

Da gibt es zum einen die, die einen Ausweis haben und sich für Organspende entschieden haben und die, die auch einen haben, aber keine Organe spenden möchten. (Sicher gibt es auch noch die, die keinen haben und sich nicht damit beschäftigen, aber die fallen gerade nicht so sehr auf.)

Wir haben also zwei „Gruppen“ mit unterschiedlichen Ansichten, die sich aus mit einem Thema auseinander gesetzt haben und zu einer Entscheidung gekommen sind. Jetzt werden also Argumente ausgetauscht. Man erzählt wieso man sich wie entschieden hat. Das ist ja erst einmal ganz normaler Meinungsaustausch, den ich gut finde.

Was mich jetzt aber stört ist dieses „Missionieren wollen“, das ich bemerkt habe. Man macht anderen (indirekte) Vorwürfe, weil sie sich anders entschieden haben.

Es sollte doch jeder selbst entscheiden können, was er mit seinen Organen tun möchte (oder was er zulassen möchte, was er entscheidet). Man könnte doch versuchen, das zu verstehen, selbst wenn man eine ganz andere Meinung hat. Ich finde, man kann dabei auch mal sagen, dass man sich diese Ansicht für sich selbst nicht vorstellen kann. Man kann auch sagen, wenn Argumente an den Haaren herbei gezogen sind. Aber gerade ein Thema wie Organspende ist meiner Meinung auch Gefühls- und Glaubenssache.
Wenn jemand zum Beispiel zu Lebzeiten nicht gern beim Arzt/im Krankenhaus ist und die Vorstellung an Maschinen zu hängen (die ja nötig sind, um die Organe entnehmen zu können) schrecklich findet, wird man ihn davon nicht abbringen können.
Auch nicht, wenn man ihm sagt, dass er doch mal an die Menschen denken soll, die er retten könnte und nicht so egoistisch sein soll.

Um es kurz zu machen, was ich eigentlich sagen will: Lasst den Leuten doch ihre Meinung, versucht sie zu verstehen und wenn man merkt, dass man da auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, dann akzeptiert das doch.
Und vielleicht sollte man ab und zu auch mal daran denken, dass da auf der anderen Seite ein Mensch sitzt, der Gefühle und Gründe für seine Aussagen hat.

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