Erwartungen

Meine Cousine heiratet im Mai und während ich mich für sie und ihren Freund freue, verursacht der Gedanke an die

Hochzeit bei mir zur Zeit mehr Stress als alles Andere.
Es gibt nämlich zwei Dinge, die ich absolut nicht leiden kann:

a) vorgeschrieben zu bekommen, dass ich für einen bestimmten Anlass eine bestimmte Sorte Kleidung (aka ein Kleid, dass nicht schwarz oder schwarz-weiß ist) tragen muss

b) den Druck haben, Kleidung kaufen zu müssen, weil mein Schrank nichts Passendes hergibt

Ich soll also bis Mai ein Kleidungsstück kaufen, in dem ich mich an mindestens 7/10 Tagen vermutlich eher unwohl fühlen würde, weil von mir erwartet wird, dass ich ein Kleid trage, weil Frauen das halt so machen zu solchen Anlässen. Danke, liebe Gesellschaft, dass du mir deine Geschlechterrollen aufdrängen willst. Ich finde das wirklich wahnsinnig toll.

Ich will ein Kleid tragen, wenn mir spontan danach ist und ich will das tun können, ohne dass „Ich trage ein Kleid.“ gleichzeitig bedeutet „Ich trage hohe Schuhe und schminke mich aufwendig.“

Falls ich an so einem Tag wie einer Hochzeit spontan Lust auf ein Kleid haben sollte: Schön.

Aber falls ich lieber eine Hose und ein Hemd tragen und ungeschminkt in flachen Schuhen sein will, sollte das bitte genauso okay sein.

Ich will eine Welt, in der ich nicht befürchten muss, dass Menschen mich dafür verurteilen, dass ich nicht ihren Vorstellungen entspreche. Bittedanke. Gute Nacht.

Warum habe ich das nicht früher getan?

Ich habe seit Mittwoch kurze Haare und ich bin so zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so begeistert sein würde, aber es fühlt sich ziemlich toll an. Ich bin froh, dass ich mich endlich getraut habe.

Bisher kamen auch keine blöden Reaktionen von irgendwelchen Leuten, sondern alle finden es sieht gut aus und das freut mich ziemlich. (Ich bin noch gespannt auf die Reaktion meiner Eltern, wenn wir uns das nächste Mal persönlich sehen – das scheint oft der Anlass zu sein, mir ihre ehrliche Meinung um die Ohren zu hauen – aber bisher kam auch da nichts Negatives.)

Auch beim Friseur hat diesmal niemand versucht, mir kurze Haare auszureden, was mir vorher ja durchaus schon passiert ist und dafür gesorgt hat, dass ich so lange gewartet habe, um es endlich durchzuziehen.

Gespräch lief ungefähr so ab:

„Ich habe ein Foto, das ist wahrscheinlich einfacher als wenn ich versuche, zu beschreiben, was ich möchte.“

*zeigt Foto*

„Oh, okay.“

„Ja.“

„Okay. Wie kurz willst du es denn rasiert haben?“

„Ich kann mir unter den Angaben wenig vorstellen, was schlägst du vor?“

„Ach, machen wir einfach 9mm. “

„Okay.“

Und hinterher: „Ich zeig’s dir jetzt noch einmal von hinten, aber du darfst dich nicht erschrecken. Es ist ziemlich fleckig, das hat nichts mit dem Schnitt zu tun, sondern kommt von der Farbe.“ (Das ist mir übrigens recht egal. Sowas passiert eben, wenn man bunte Haare hat und ich finde das eigentlich sogar ziemlich cool.)

Unkomplizierte Friseurbesuche ftw! <3

Ansonsten, Bilder:

Samstagabendbeschäftigungen

Bildschirmfoto 2016-01-16 um 22.22.02Meine Samstagabende verbringe ich manchmal damit, festzustellen, dass mir das Design meines Blogs ja eigentlich gar nicht mehr so gut gefällt und ich das ja wieder mal ändern könnte. Das war so nicht geplant, eigentlich wollte ich heute Dinge für die Uni tun, aber naja.

Außerdem habe ich mir sowohl einen Blog für meine Geschichten und Gedichte als auch einen für Fotos erstellt.

Nebenbei gab es YouTube-Videos, einen Chat mit @abendleserin und meine übliche Ungeschicktheit, die dazu führte, dass ich mir die spitze Kante eines Crackers in den Gaumen rammte. Ein ziemlich normaler Samstagabend also.

Bücher!

AKingdomOfChaos
Ich brauche einen Zeitumkehrer für mehr Zeit zum Lesen.
04.01.16, 20:34

Bücher waren mir lange wichtiger als alles Andere. Wichtiger als Interaktion mit Menschen, wichtiger als Schlaf, wichtiger als Schule, wichtiger als Essen, wichtiger als [hier Dinge einfügen, die die meisten Kinder/Jugendliche gern tun].

Es gab Zeiten, da habe ich (und ich rede nicht von freien Tagen) ein Buch pro Tag gelesen. An Wochenenden oder in Ferien war es oft mehr als ein Buch pro Tag. Andere Menschen haben mich deshalb regelmäßig angesehen als sei ich ein Alien oder verrückt geworden, aber für mich war das etwas vollkommen Normales und ich konnte mir nicht vorstellen, langsamer (und damit weniger) zu lesen.

Vor einigen Jahren hörte ich allerdings auf so viele Bücher zu lesen. Das heißt nicht, dass ich ingesamt aufhörte, zu lesen, aber es waren definitiv weniger Bücher. Ich entdeckte das Internet und Seiten wie FanFiktion.de und erkannte, dass es dort Menschen gibt, die großartige Dinge schreiben und mit denen ich auch noch reden konnte, wenn ich das Bedürfnis hatte, mit Gleichgesinnte zu sprechen. Ich las also viel online und fing an, selbst zu schreiben. (Aber das ist eine andere Geschichte.)

Je weiter ich mit der Schule kam, desto öfter blieb mir nicht die Zeit für beides. Entweder konnte ich Zeit auf FanFiktion.de verbringen, schreiben oder (Bücher) lesen.

Besser wurde das dann erst einmal nicht wirklich und irgendwie kaufte ich zwar weiterhin recht regelmäßig Bücher, stellte sie ins Regal aber viele stehen jetzt noch immer ungelesen dort.

In letzter Zeit komme ich allerdings wieder regelmäßiger zum Lesen und manchmal nehme ich mir auch bewusst einige Stunden, in denen ich dann nichts Anderes mache als zu lesen und ich merke, dass ich das eigentlich ziemlich vermisst habe.

Ich hoffe, dass ich das nicht mehr vergesse und weiterhin sagen kann, dass mein SuB nicht nur wächst, sonst dass ich auch tatsächlich ab und an mal ein Buch von diesem Stapel nehmen und ins Regal zu den gelesen Büchern stellen kann.

Schubladen?

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Manchmal findet man auf YouTube auch Kommentare, die nicht vollkommen bescheuert sind.

Vorschlag: Statt Menschen und deine Beziehungen zu ihnen in vorgefertigte Schubladen der Gesellschaft zu stecken, für jede Person eine eigene Schublade basteln.

Nicht die Person und eure Beziehung an die Schublade anpassen, sondern umgekehrt und dabei nicht vergessen, dass diese Labels nicht starr sind, sondern sich über die Zeit auch verändern können.