Menschen, ey!

Wir haben Sommer, die letzte Vorlesungswoche vor den Klausuren. Das Wetter ist schön und in den Seminaren werden eigentlich nur noch offene Fragen und/oder Probeklausuren besprochen.

Keiner (inklusive Dozenten) hat also noch so wirklich Lust auf das Ganze. Verständlich.

Was machen meine Kommilitonen? Sind genervt, beschweren sich darüber, dass man in Literaturwissenschaft literarische Texte analysieren muss und meckern rum, um anschließend drölfzig Fragen zu stellen, die auch schon drölfzig Mal beantwortet wurden.

Wieso studiert man ein philologisches Fach, wenn man mit Literatur so nullkommagarnichts anfangen kann? Und wieso – wenn es eben so ist, dass man das nicht mag – lässt man das den Dozenten spüren, der da überhaupt nichts dafür kann?

Wieso erwartet man von einem Dozenten, der ein ganzes Semester ein gutes Seminar veranstaltet hat, sich wirklich Mühe gibt und auch sonst freundlich ist, dass er einem alles in den Arsch schiebt? Und wieso knallt man so einem Dozenten an den Kopf, dass man ja ruhig zwanzig Minuten früher Schluss machen könnte, weil es „ja eh nichts mehr bringt“, noch kurz miteinander zu sprechen und „dumm rumzusitzen“? Wieso? Wieso gestattet man einem Gastdozenten, der nach diesem Semester nicht mehr an der Uni unterrichten wird, nicht noch ein kurzes abschließendes Wort, bevor er den Kurs sowieso gehen lässt? Wie kann man nur so verdammt unhöflich sein? Sinngemäß: „Sie* können ja gern noch mit uns spielen wie früher in der Schule. Wörterraten oder sowas, aber das war ja schon damals scheiße. Lassen Sie uns lieber gehen.“

Wieso verdammt nochmal?

So etwas regt mich auf. Sind wir denn im Kindergarten?!

Menschen, ey!

(*obwohl man sich in unserem Institut eigentlich duzt)

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