Diejenigen unter euch, die mich schon länger kennen, wissen, dass ich auch im Internet nicht immer unter „Tasha (Brooks)“ oder „Herzschlaege“ bekannt war.
Vorher, also so ab 2009, habe ich den Spitznamen benutzt, den meine damalige Freund*innen-Gruppe aus der Schule mir gegeben hatte, teilweise sogar noch mit mir heute eher peinlichem Fandombezug.
Irgendwann hatte ich dann aber genug davon und wollte einen „richtigen“ Namen, der nicht ständig von anderen Menschen hinterfragt und irgendwie lustig gefunden wurde.
Da ist dann irgendwie Tasha entstanden. Das war ein Name, den ich schon als Kind gern für mich (in Spielen o.ä.) benutzt habe, weil ich den Klang mochte, vermutlich. Für Brooks habe ich mich entschieden, weil ich fand, dass es gut zu Tasha passte. An einen tieferen Sinn kann ich mich nicht erinnern, also gab es vermutlich keinen. Daraus wurde dann als Name in Foren etc. erstmal „Tasooks“, was mir irgendwann allerdings auf die Nerven ging – ich weiß nicht mehr genau – und dann wurde ich überall zu Herzschlaege. (Weil ich vor allem in Schreibforen aktiv war und das Schreiben für mich – und das klingt jetzt dramatischer als es ist – ebenso wichtig war für’s Überleben wie ein schlagendes Herz. Mittlerweile hat sich die Bedeutung des Schreibens von „Es ist überlebenswichtig.“ zu „Ich fühle mich dabei so lebendig und gut wie sonst selten.“ (Vermutlich auch die öffentlichkeitstauglichere Variante.)
Mittlerweile nutze ich Tasha schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen kennen mich alle Freund*innen unter diesem Namen und das fühlt sich ziemlich gut an. Wenn ich neue Menschen kennenlerne, stelle ich mich in der Regel auch so vor. (Ausnahmen: In Seminaren/kleineren Kursen an der Uni, in denen ich von Dozierpersonen mit Namen angesprochen werde. Da stiftet das leider doch nur Verwirrung.)
Seit ich angefangen habe, über mein Geschlecht nachzudenken, habe ich ab und an überlegt, ob es mir nicht besser gefallen würde, einen weniger weiblich gesehenen Namen zu haben und das ist zum Teil tatsächlich so.
Mit meinem Geburtsnamen fühle ich mich mittlerweile immer weniger verbunden, eben weil niemand, di*er diesen Namen benutzt, weiß, dass ich nicht weiblich bin.
Bei Tasha sieht es ein wenig anders aus. Dadurch, dass ich wirklich beinahe alle Menschen, die diesen Namen benutzen, über das Internet getroffen habe, wissen die meisten, dass ich keine Frau bin und daher stört es mich auch nicht, wenn dieser Name verwendet wird – immerhin habe ich mich daran ja auch sehr gewöhnt.
Was mich allerdings ein wenig stört, ist die Tatsache, dass er von neuen Personen natürlich erst einmal als weiblich gelesen wird.
Deshalb habe ich seit einiger Zeit darüber nachgedacht, mein „Pseudonym“ ein wenig abzuwandeln und habe mich entschieden, aus „Tasha Brooks“ ein „T.N. Brooks“ zu machen.
An der tatsächlichen Verwendung von Tasha ändert das natürlich nichts, aber es fühlt sich gut und richtig an und deshalb sehe ich da keine Gründe, die dagegen sprächen.
An einen ganz neuen Vornamen will ich mich nämlich (im Moment) gar nicht gewöhnen. Ich bin immer noch Tasha und daran ändert sich auch nichts, weil ich Dinge über mein Geschlecht herausgefunden habe.
Aber T.N. Brooks ist zum Beispiel das, was ich mir irgendwann mal auf die noch nicht zu Ende geschriebenen Bücher schreiben möchte. (Bis dahin ist Wissen über nicht-binäre Geschlechter vielleicht auch verbreiteter. Das wäre cool!)
Deshalb werde ich wohl auf die Frage „Wie, du heißt gar nicht Tasha?“ mit ein bisschen Mut zukünftig vielleicht mit „Doch, aber das wissen einfach noch nicht alle Leute.“ antworten.
Danke fürs Lesen. Habt einen schönen Abend, ihr Menschen!
T.
Hey :) Hoffe es ist okay wenn ich mal meinen Senf dazugeb. ^^‘
Hm, ich weiß nicht ob das für viele Leute so ist, aber Namen haben für mich irgendwie immer das Geschlecht der Personen, die ich mit ihnen assoziiere. Also klar, wenn ich niemanden mit dem Namen kenne, dann habe ich schon noch die Assoziation männlich/weiblich/unisex mit einem Vornamen. Aber das verliert sich irgendwie, wenn ich Leute mit dem Namen kennenlerne oder über Charaktere schreibe/lese, die den Namen haben und ein anderes Geschlecht. Zum Beispiel hab ich einen männlichen Charakter namens Sharon und seitdem ist der Name für mich nicht nur weiblich, und Freddie ist schon lange nicht nur männlich.
Und Tasha … bist einfach du, weil ich dich ewig lang so gekannt hab (also zumindest online und zumindest früher, ich hab mich ja auch lang rar gemacht ^^‘). Egal welches Geschlecht. Irgendwie nimmt der Name für mich da einfach das Geschlecht des Menschen an, die den Namen trägt, weil er ja auch nur ein Wort ist, mit dem man diesen Menschen bezeichnet – also sollte die Person den Namen definieren und nicht andersrum. Äh, keine Ahnung, ob das Sinn ergibt. ^^‘
Ich kann aber auch verstehen, warum es dich stört, dass der Name zu weiblich klingt, zumindest wenn man dich nicht kennt. T.N. Brooks klingt finde ich auch cool (und ziemlich professionell irgendwie).
(Ich fänds ja echt cool, wenn wir irgendwann auch mal ein neutrales Pronomen hätten, das sich einfach und intuitiv benutzen lässt. Mich wurmt das immer so n Bisschen, dass wir kein they haben. ^^‘)
Und ja, sorry, dass ich dich so vollgelabert hab. Namen und Sprache und so ein Kram ist nun mal eins meiner Lieblingsthemen ^^‘ (Zu Pronomen und Sprache hätte ich auch noch ne Menge zu sagen aber das hätte nun wirklich rein gar nichts mehr mit deinem Post zu tun XD).
Hey Lia :)
Klar, Senf dazugeben ist voll okay. ^^
Mir geht es ähnlich. Deshalb werde ich „Tasha“ auch in näherer Zeit nicht aufgeben (wenn überhaupt jemals, eher unwahrscheinlich, glaube ich). Es geht mir mit der Änderung des Pseudonyms einfach wirklich nur um Leute, die mich gar nicht kennen. :D (Dass es irgendwie professionell klingt ist ein netter Nebeneffekt. XD)
Was Pronomen angeht: Ja. Ich hätte gern etwas wie „they“, weil das wohl einfacher wäre zu erklären. Es gibt leider einige Menschen, die finden es „klingt“ ja nicht und wäre nur für Gegenstände. Ich verstehe den Gedanken, den die Personen dabei haben, finde aber, dass es einfach eine Gewohnheitssache ist.
(Ach, zu Sprache vollgelabert zu werden ist voll okay. Immerhin studiere ich eine Sprachwissenschaft. :D In Schweden haben sie auch ein neutrales Pronomen, da bin ich ein wenig neidisch. ^^“)
Viele Grüße!