Es ist eine von diesen Sommernächten, in denen ich am offenen Fenster sitze, meinen Lieblingstee – schwarzen, mit Milch – trinke und mich in Musik verlaufe und aus dem Lächeln und Summen und Singen und irgendwie glücklich sein gar nicht mehr herauskomme.
Irgendwie hat die Prüfungsphase in Kombination mit hormonbedingtem „Ich hasse alles & vor allem mich.“ in Kombination mit Hitze nichts gutes mit mir gemacht.
Aber: So langsam habe ich wieder das Gefühl, ich selbst zu sein und ich starre nicht mehr nur sinnlos in der Gegend rum oder fange wegen total banalen Dingen an zu weinen.
Aber heute ist es schon ein bisschen besser und kriege das mit der Kommunikation und allem wieder ganz gut hin. \o/
Ich habe gekocht. (Gestern gab‘ es Pizza vom Lieferdienst und sie war gar nicht mal so lecker. Da ist das hier viel besser.)
Ihr wolltet doch sicher auch schon immer mal euren Kleiderschrank mit Begriffen und Namen beschreiben, die in eurer Klausur vorkommen, oder?
Kiel war schön. Gestern morgen um kurz nach sechs, als ich, weil ich nicht schlafen konnte, einfach einkaufen ging.)Kiel war nochmal schön.
Ich habe es geschafft, Eyeliner zu benutzen, ohne mir Augen auszustechen. \o/
Manchmal mache ich Witze darüber, dass ich einfach Bestseller schreiben sollte, um für die Dinge zu bezahlen, die ich zum Leben brauche oder die ich nicht brauche, aber gerne hätte.
Das scheint so ein Überbleibsel aus der Zeit zu sein, in der ich jeden Tag geschrieben habe und ständig übers Schreiben nachgedacht habe und dachte, irgendwann könnte ich das mal gut genug, um eines meiner Romanprojekte zu beenden.
Aber irgendwie habe ich seit einer Weile – sind 2 Jahre überhaupt noch eine Weile? – das Gefühl, das daraus zumindest in näherer Zukunft nichts werden wird. Mal ganz unabhängig davon, ob ich gut schreibe oder nicht.
Ich schreibe nämlich einfach nicht.
Ich weiß nicht genau, was der Grund ist, aber es passiert einfach nichts.
Ich habe immer noch die Charaktere der Großprojekte, die mir wichtig sind und die manchmal wie aus dem Nichts auftauchen und wollen, dass ich ihre Geschichten beende. Aber ich weiß, dass diese Projekte zu groß sind als dass ich sie ohne Plotplanung beenden könnte – und die habe ich im Moment nicht. (Und keine Zeit, daran etwas zu ändern.)
Ich mochte es noch nie, meine Texte zu planen. Überhaupt nicht.
Das dürfte auch der Grund sein, wieso ich vor allem Kurzprosa (und mal das ein oder andere Gedicht) schreibe.
Aber genau das ist es, was in letzter Zeit auch nur noch selten passiert. Vielleicht, weil mir die Zeit fehlt und vielleicht habe ich einfach verlernt wie das geht.
Ich weiß es nicht.
Aber ich vermisse es. So, dass ich heute versucht habe, mich hinzusetzen und irgendetwas Kurzes zu schreiben und nach ein paar Sätzen wieder aufgehört habe, weil das richtige Gefühl gefehlt hat.
Ich kann mich nicht zum Schreiben von Kurzgeschichten oder Gedichten zwingen, weil es dann keinen Spaß macht und die Sätze sich nicht anhören als müssten sie genau so sein und nicht anders.
Ich brauche beim Schreiben das Gefühl, nicht mehr ich zu sein. So seltsam das auch klingt, aber ich bin erst dann zufrieden, wenn ich hinterher nicht das Gefühl habe, dass ich den Text geschrieben habe.
Und das klappt einfach nicht mehr so richtig und das tut ziemlich weh.
Ich weiß gar nicht, worauf ich hinauswill, aber diese Gedanken waren in meinem Kopf und wollten aufgeschrieben werden.
& dann manchmal ganz plötzlich ohne Grund das Gefühl, sich die Haut abziehen zu müssen und sich einen neuen Körper zu suchen, der nicht die geringste Gemeinsamkeit mit dem hat, den ich im Moment habe. Außer die Haarfarbe, die Haarfarbe ist toll.
Ein bisschen stelle ich es mir vor wie bei den Slitheen aus Doctor Who, die menschliche Gestalten annehmen können und, wenn sie genug davon haben, streifen sie die äußere Hülle einfach ab und können sie selbst sein.
Ich will auch ich selbst sein, aber ich weiß doch gar nicht, wer ich eigentlich bin. Nur hoffentlich kein grünes, schleimiges Alien mit zu großen Augen und unförmigen Köpfen.
Aber hey: Über die Vorstellung, dass in mir drin ein grünes Alien sitzt, musste ich jetzt gerade schon wieder lachen und vielleicht gucke ich jetzt einfach ein bisschen Doctor Who und esse dabei meinenSchokoladen-Kuchen. Immerhin habe ich mich dafür gerade durch die Massen aus KiWo-Besuchern auf der Suche nach Alkohol und Spaß gekämpft.
Und!!! Ich besuche nächstes Wochenende die Lieblingsisi und ich bin so hibbelig und glücklich, weil wir uns seit über einem Jahr nicht mehr gesehen haben! <3
(Und überhaupt. Meistens finde ich mich ja eigentlich voll okay.)
Diejenigen unter euch, die mich schon länger kennen, wissen, dass ich auch im Internet nicht immer unter „Tasha (Brooks)“ oder „Herzschlaege“ bekannt war.
Vorher, also so ab 2009, habe ich den Spitznamen benutzt, den meine damalige Freund*innen-Gruppe aus der Schule mir gegeben hatte, teilweise sogar noch mit mir heute eher peinlichem Fandombezug.
Irgendwann hatte ich dann aber genug davon und wollte einen „richtigen“ Namen, der nicht ständig von anderen Menschen hinterfragt und irgendwie lustig gefunden wurde.
Da ist dann irgendwie Tasha entstanden. Das war ein Name, den ich schon als Kind gern für mich (in Spielen o.ä.) benutzt habe, weil ich den Klang mochte, vermutlich. Für Brooks habe ich mich entschieden, weil ich fand, dass es gut zu Tasha passte. An einen tieferen Sinn kann ich mich nicht erinnern, also gab es vermutlich keinen. Daraus wurde dann als Name in Foren etc. erstmal „Tasooks“, was mir irgendwann allerdings auf die Nerven ging – ich weiß nicht mehr genau – und dann wurde ich überall zu Herzschlaege. (Weil ich vor allem in Schreibforen aktiv war und das Schreiben für mich – und das klingt jetzt dramatischer als es ist – ebenso wichtig war für’s Überleben wie ein schlagendes Herz. Mittlerweile hat sich die Bedeutung des Schreibens von „Es ist überlebenswichtig.“ zu „Ich fühle mich dabei so lebendig und gut wie sonst selten.“ (Vermutlich auch die öffentlichkeitstauglichere Variante.)
Mittlerweile nutze ich Tasha schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen kennen mich alle Freund*innen unter diesem Namen und das fühlt sich ziemlich gut an. Wenn ich neue Menschen kennenlerne, stelle ich mich in der Regel auch so vor. (Ausnahmen: In Seminaren/kleineren Kursen an der Uni, in denen ich von Dozierpersonen mit Namen angesprochen werde. Da stiftet das leider doch nur Verwirrung.)
Seit ich angefangen habe, über mein Geschlecht nachzudenken, habe ich ab und an überlegt, ob es mir nicht besser gefallen würde, einen weniger weiblich gesehenen Namen zu haben und das ist zum Teil tatsächlich so.
Mit meinem Geburtsnamen fühle ich mich mittlerweile immer weniger verbunden, eben weil niemand, di*er diesen Namen benutzt, weiß, dass ich nicht weiblich bin.
Bei Tasha sieht es ein wenig anders aus. Dadurch, dass ich wirklich beinahe alle Menschen, die diesen Namen benutzen, über das Internet getroffen habe, wissen die meisten, dass ich keine Frau bin und daher stört es mich auch nicht, wenn dieser Name verwendet wird – immerhin habe ich mich daran ja auch sehr gewöhnt.
Was mich allerdings ein wenig stört, ist die Tatsache, dass er von neuen Personen natürlich erst einmal als weiblich gelesen wird.
Deshalb habe ich seit einiger Zeit darüber nachgedacht, mein „Pseudonym“ ein wenig abzuwandeln und habe mich entschieden, aus „Tasha Brooks“ ein „T.N. Brooks“ zu machen.
An der tatsächlichen Verwendung von Tasha ändert das natürlich nichts, aber es fühlt sich gut und richtig an und deshalb sehe ich da keine Gründe, die dagegen sprächen.
An einen ganz neuen Vornamen will ich mich nämlich (im Moment) gar nicht gewöhnen. Ich bin immer noch Tasha und daran ändert sich auch nichts, weil ich Dinge über mein Geschlecht herausgefunden habe.
Aber T.N. Brooks ist zum Beispiel das, was ich mir irgendwann mal auf die noch nicht zu Ende geschriebenen Bücher schreiben möchte. (Bis dahin ist Wissen über nicht-binäre Geschlechter vielleicht auch verbreiteter. Das wäre cool!)
Deshalb werde ich wohl auf die Frage „Wie, du heißt gar nicht Tasha?“ mit ein bisschen Mut zukünftig vielleicht mit „Doch, aber das wissen einfach noch nicht alle Leute.“ antworten.
Danke fürs Lesen. Habt einen schönen Abend, ihr Menschen!
T.
Das ist letztens passiert, als ich eigentlich Unidinge hätte erledigen sollen.