rennen.

Gestern habe ich mich zu den Prüfungen meines zweiten Semesters an der Uni angemeldet. Dabei habe ich doch im September nur einmal geblinzelt und dann war auf einmal Neujahr und das erste Semester vorbei und dann habe ich noch ein zweites Mal geblinzelt und es war Juni.

Wenn ich jetzt noch ein paar Mal kurz die Augen zu mache, stehe ich kurz vor dem Bachelor und was, wenn ich dann immer noch dieses Gefühl habe, dass nichts und gleichzeitig so viel passiert ist?

Es ist ein wenig unheimlich.

Die Zeit rennt und ich hinterher. Oder davor weg.

Nur, falls ihr mich mal sucht.

Abschließen.

Als ich vor ein paar Monaten wieder von dir gehört habe, war ich überrascht. Nein, mehr als das.

Ich saß zitternd vor dem Computer und habe das Grinsen nicht mehr vom Gesicht bekommen. Mir hätte klar sein müssen, dass das kein gutes Zeichen war. Dass ich vielleicht zu schnell verzeihen würde, dass ich es langsam angehen lassen sollte, abwarten.

Aber es war ein so gutes Gefühl, diesen Kontakt wieder zu haben, den ich mehr als ein halbes Jahr versucht habe, nicht zu vermissen.

Ich hätte wissen müssen, dass ich mich im schlimmsten Fall wieder Hals über Kopf in irgendwelche Gefühle stürzen würde, aber vielleicht war es mir egal. Vielleicht habe ich es ignoriert, vielleicht nicht bemerkt. Vielleicht wollte ich es nicht bemerken.

Es war schön, herumzualbern. Es war schön, Musik zu hören und dabei an dich denken zu können und Musiklinks von dir geschickt zu bekommen und zu merken, dass wir immer noch dieselben Dinge gern hören. Es war schön, viel zu lang wach zu bleiben und sich zu wünschen, man müsste sich Berührungen und Nähe nicht nur vorstellen. Ich weiß, dass ich mir zu viele Hoffnungen gemacht habe.

Aber es war so schön. Diese Nähe war so schön.

Und ich bin ein Idiot.

Es tut mir leid, dass es so gekommen ist wie es jetzt ist. Ich hätte mir gewünscht, dass wir irgendwann vielleicht wenigstens Freunde sein könnten. (Keine Ahnung, was du dazu denkst, aber ich lasse mir die Illusion, dass es in einem Paralleluniversum vielleicht wenigstens das möglich wäre.)

Idiotisch, nicht?

Ich hoffe, du bist glücklich und es geht dir gut. Ich wünsche es dir.

 

 

sonntagabends

Hier, guck mal! Du kannst dir über diese Sache Gedanken machen! Und oh! X hat dir geschrieben, was wohl gemeint war?! Und was antwortest du jetzt?! Und von Y hast du länger nichts mehr gehört. Wie fängst du so ein Gespräch am besten an? MACH DIR GEDANKEN! Uniurlaubfreundemenschenhilfeüberforderung. Was willst du eigentlich? Deine Schwester bringt ihren Freund mit zum Familientreffen, bestimmt wirst du dann gefragt, wieso du niemanden mitbringst und WASKANNSTDUEIGENTLICH?! Du musst morgen früh aufstehen und die Norwegisch-Hausaufgaben sind auch mehr so unsauber gemacht und du hast alles vergessen! Was schreibst du dem Dozenten, falls du entscheidest, das Seminar auf nächsten Sommer zu schieben? Morgen musst du wieder früh aufstehen. GEH INS BETT! Nein, halt! LIES DEIN UNIZEUG! Mach irgendwas, aber verschwende deine Zeit nicht so unnütz. Schließ doch endlich mal die Twitter-App. Nein, besser: Lösch deinen Account. LOOOOS! Oh, hallo Kopfkino, tschüss Konzentration. Nein, Halt, Stopp. Uni. Denk an die Uni.

[…]

Chaos, präsentiert von Tashas Gehirn an einem Sonntagabend und das so ziemlich ohne Übertreibungen.

gelangweilter Blogeintrag über Menschen, für die ich aus irgendwelchen Gründen geschwärmt habe

Irgendwann fingen Menschen um mich herum an, sich für andere Menschen zu begeistern und ich stand irgendwie daneben und dachte mir so: „Hm, ja. Nö. Was will ich denn mit dem?!“

Zwei Wochen später durfte ich dann Freundinnen trösten und war ein wenig hilflos, weil ich keine Ahnung hatte, was man denn da so sagte. Ich kann mich an ein Telefongespräch erinnern, bei dem ich in der Badewanne lag und mir Schwärmereien meiner damaligen besten Freundin anhören durfte und ich dachte mir dabei wieder nur, dass ich sie nicht verstehen könnte. Jungs waren irgendwie in meinen Gedanken so weit weg wie sie nur sein konnten. Ich verschwand lieber viel lieber in Büchern und guckte irgendwelchen fiktiven Liebesgeschichten zu.

Irgendwann war ich dann in der siebten Klasse, ungefähr dreizehn und viel hatte sich daran nicht geändert. Inzwischen las ich viele Fanfictions und da sicher nicht nur das harmlose Zeug, nein. Teilweise auch die Sachen, die (nicht ganz umsonst) auf P18 geratet waren. (Falls sich noch jemand fragt, wieso mein Kopfkino so ist wie es manchmal eben ist.) Aber echte Menschen waren irgendwie nicht wirklich interessant. Dachte ich.

Letztendlich gab’s dann aber diesen einen Typen, den ich außerhalb des Musikunterrichts nicht leiden konnte, weil er einfach ein arroganter Idiot war, der bloß den Mund aufmachen musste, damit man ihn an die Wand klatschen wollte, weil er glaubte, ihm gehöre das ganze Dorf. Aber er mochte Musik und er sang gut und spielte ein Instrument und Musik fand ich ja schon immer toll. Naja, und irgendwie hab‘ ich dann ein bisschen für ihn geschwärmt. Einmal in der Woche und außerhalb des Unterrichts nicht, was erklären dürfte, wieso mir das gerade erst wirklich auffiel als ich ein Lied hörte, das wir damals gesungen haben.

Etwas später (ich war 15?) war ich auf einer Freizeit mit zwei Freundinnen und heute unterstelle ich mir, dass ich ziemlich für einen der Betreuer geschwärmt habe. Er hat gute Musik gehört und war lustig und ich weiß noch, dass ich freiwillig früh aufgestanden bin, um mit ihm und zwei anderen Betreuern/Teilnehmern zu einer Burgruine zu fahren, auf die kein anderer Lust hat und hach. Ich war sehr begeistert. Aber das hätte ich natürlich nie zugegeben! Schon gar nicht vor mir selbst!

Ähnlich ging es mir mit einem Mitschüler, der ein oder zwei Klassen über mir war und mit dem ich zusammenarbeitete als unsere Schule das Projekt „Schule als Staat“ durchführte. Wir hatten Spaß,  während wir da arbeiteten und ich fand seine Haare so toll und dass wir nebeneinander an einem Tisch sitzen mussten war auch ziemlich großartig. Aber natürlich hätte ich auch das nicht zugegeben und er hatte eine Freundin wie ich hinterher erfuhr. Ich war ziemlich enttäuscht.

Das sind so die drei, an die ich mich erinnern kann und meistens habe ich tatsächlich erst hinterher gemerkt, dass ich da für jemanden geschwärmt habe. Wenn ich es allerdings mit Menschen um mich herum vergleiche, waren das relativ wenige. Lag das an meinem Freundeskreis oder bin ich einfach tatsächlich seltsam und Menschen in dem Alter finden jede Woche jemand anderen toll?

Abgesehen von den dreien fällt mir echt niemand mehr ein.

Naja, und dann kam Twitter und ich konnte nicht mehr von mir behaupten, noch nie verliebt gewesen zu sein, wovon ich bis dahin nämlich ziemlich überzeugt war.

Aber das ist eine andere Geschichte und jetzt muss ich mir wohl eine neue Beschäftigung für diesen Abend suchen.

Blogideekasten – Düfte

Ich bin spät dran, aber ich las eben einen Beitrag einer anderen Teilnehmerin und musste spontan an etwas denken.

 

Farben und Lösungsmittel erinnern mich an meinen Opa und an die   Messebaufirma, die inzwischen meinem Lieblingsonkel gehört. Wenn ich bei meinen Großeltern bin und wir durch den „Garteneingang“ gehen, kommt man durch die Firma und es ist jedes Mal irgendwie schön, dort zu sein, weil dort immer dieser Duft vorherrscht und mir das Gefühl gibt, dass manche Dinge sich einfach nicht ändern.

Fischgeruch erinnert mich an Griechenland, an Spaziergänge am kleinen Hafen und dem Aquarium vorbei, in dem das Abendessen anderer Leute (Hummer) lebte.

Regenwasser auf Asphalt an Bäder in Regentonnen, obwohl es uns verboten war und Nachmittage mit Inlineskates in der Waschküche, weil es regnete und „bei Regen ist es gefährlich auf Skates unterwegs zu sein!“.

 

Nur ein paar Dinge und Erinnerungen, die an Düften hängen und ich bin mir sicher, wenn ich in ein paar Wochen, Monaten, Jahren einen ähnlichen Blogeintrag schreiben würde, wären sie wieder mit dabei. Vielleicht vermischt mit ein paar neuen Dingen.