Bin ich etwa ein lyrisches Ich?

Um die Frage kurz und knapp zu beantworten: Nein, bin ich nicht.

Ich schreibe.

Manchmal schreibe ich Dinge, die sehr stark von mir und meinen Gefühlen beeinflusst sind. Manchmal schreibe ich Dinge, die so wenig mit mir gemeinsam haben, dass ich mich hinterher frage, woher die Worte kamen. Manchmal schreibe ich Dinge, die im Grundgedanken auf eigenen Erfahrungen beruhen und dann verzerrt oder verstärkt oder auf irgendeine andere Art und Weise verändert wurden.

In der Regel erzähle ich niemandem, wann welcher Fall vorliegt, wenn ich etwas mit Menschen teile.

Liest jemand also einen Text von mir, hat diese Person zunächst mal einen Text von mir, kennt vielleicht andere meiner Kurzgeschichten oder Gedichte und hat vielleicht eine Vorstellung, wie der Text sein könnte. Versucht diese Person jetzt den Text zu interpretieren oder zu verstehen oder mir eine Meinung dazu zukommen zu lassen, spielt das alles ein wenig mit hinein.

Manchmal verwende ich bewusst einen Ich-Erzähler, manchmal einen personalen Er- oder Sie-Erzähler, manchmal mache ich mir keine Gedanken darum und schreibe einfach das, was mir in den Kram passt und sich am besten anfühlt. Aber in den wenigsten Fällen hat die Wahl der Erzählperspektive etwas damit zu tun, wie viel von mir in diesem Text steckt.

Und ganz sicher kann niemand einem Text von knapp 100 Worten eindeutig ablesen, ob ich depressiv bin, gerade jemanden vermisse oder wie es mir sonst geht, wie so manche Person, die mir schon Kommentare schrieb, es tat.

Vielleicht könnt ihr ablesen, dass es dem Protagonist der Geschichte so geht. Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, dass der Text durch ein ähnliches Gefühl meinerseits ausgelöst worden sein könnte. Aber vergesst nicht, dass ich genauso gut etwas gelesen/gesehen/gehört haben könnte, dass mich dazu verleitet hat, etwas zu schreiben.

Ich bin nicht meine Protagonisten und meine Protagonisten sind nicht ich.

Wenn doch und wenn ich euch das wissen lassen möchte, bekommt ihr das schon mit. Keine Sorge.

 

Semesterferien und andere Dinge

Irgendwann schaffe ich es vielleicht auch mal, diesen Blog regelmäßig zu führen. Wenn ich groß bin.

Wie der ein oder andere vielleicht mitbekommen hat, bin ich für die Semesterferien wieder bei meinen Eltern „eingezogen“ und arbeite zur Zeit in einem Metallverarbeitungsbetrieb für vier Wochen. Selber Job, selber Abteilung, selbe Leute wie im letzten Jahr.

Nach der ersten Woche hätte ich beinahe hingeschmissen, weil ich an zwei Tagen so heftig auf die Lautstärke und die Hitze reagiert habe, dass ich beinahe Panikattacken gehabt hätte. Nachdem mein Chef dann auch noch erklärte, ich dürfe als Frau nur T-Shirts tragen, weil ich nur mit Männern zusammen arbeitete, war der Tag dann für mich sehr gelaufen und ich ging sogar früher nach Hause. Die zweite Woche lief glücklicherweise besser, meine Muse* war an einem Tag sehr aktiv (hach! <3) und ich durfte am Freitag sogar interessante Dinge tun und habe ein paar Stunden im Messraum verbraucht. (Dort ist es schön kühl und leise, sehr angenehm!) Noch zwei Wochen und dann habe ich wirklich Ferien. Ich freue mich schon.

Am Samstag war mal wieder ein Usertreffen in Stuttgart und wir waren eine nette kleine Gruppe. Einige bekannte Gesichter und ein paar Neulinge, nicht zu viele Leute und endlich mal schönes Wetter, sodass wir einen Teil der Zeit im Schlossgarten verbringen durften. Ich genieße diese Treffen immer wieder, weil es eigentlich immer was zu lachen und zu erzählen gibt und wir sehr viel Spaß haben.

Nachmittags ging es dann für mich weiter Richtung Karlsruhe, weshalb ich das Treffen ein wenig früher verließ. In Karlsruhe traf ich mich mit einem sehr lieben Menschen von Twitter, wir (plus ein paar Leute, die ich vorher nicht kannte) sahen uns am Karlsruher Schloss die Schlosslichtspiele an, die ziemlich cool waren. Wenn ihr die Gelegenheit haben solltet: Es lohnt sich!
Und auch der Rest des Abends war sehr, sehr, sehr schön.

Das Wochenende endet mit einer glücklichen Tasha, die immer noch ziemlich müde ist und ihr Grinsen nicht mehr loswird. Schön. <3 Solche Wochenenden entschädigen mehr als gut für anstrengende Arbeitswochen.

 

 

*Sie möchte neben der Arbeit an meinen Projekten gern mal gezeichnet werden und dass ich einen Blogeintrag über meinen Schreib-/Planungsprozess bei Projekten schreibe. Vielleicht mache ich das die Tage mal.

Interpretationssache?

Manchmal schreibe ich Dinge – Gedichte, Kurzgeschichten – und manchmal lesen Menschen das und manchmal denken die Menschen über den Inhalt nach.

Dann kann es schon mal vorkommen, dass ich gefragt werde, wie etwas gemeint war oder was ich mir dabei gedacht habe.

Ich finde solche Fragen wahnsinnig schwierig. In 9 von 10 Fällen habe ich nämlich gar nichts gedacht.

Ich lese viel lieber, was die Leser meiner Texte denken, wie es gemeint sein könnte.

Ich weiß nicht, wie das mit anderen Autoren* so ist, aber ich schreibe die meisten meiner Kurzgeschichten und Gedichte, weil die Worte eben irgendwie raus müssen und zwar genau so wie sie dann am Ende auf dem Papier oder im Dokument stehen. Da gibt es keine Planung oder großartige Gedanken darüber, welche Bedeutung eine bestimmte Formulierung haben kann oder wie ich mit welchem Stilmittel am besten welches Ergebnis erzielen kann.

(Ganz ehrlich: Ich hab‘ doch keine Ahnung von Stilmitteln – und das, obwohl mein Studium auch so etwas wie Literaturwissenschaft beinhaltet!)

Deshalb: Interpretiert meinen Kram gern so viel ihr wollt und erzählt mir, was ihr glaubt, was ich gemeint haben könnte. Ich würde es nur zu gern herausfinden!

Ich weiß es nämlich wirklich nicht.

(*Autoren – es fällt mir immer so schwer, mich Autorin zu nennen. Hm.)

Dinge, die …

Dinge, die mich ganz verrückt machen:

Angefangene Geschichten, die irgendwo auf der Festplatte herumfliegen oder schlimmer noch, zum Teil im Internet veröffentlicht sind und bei denen ich nicht so recht weiß, was und wie und wann und ob. Zukunft ist immer so eine Sache.

Oder auch:

Warum ich am liebsten (und vermutlich am besten) in sich abgeschlossene Kurzgeschichten schreibe.

 

[die Muse suchend ab] 

Potentielle NaNoWriMo-Pläne

Im November ist wieder Nation Novel Writing Month und inzwischen geht es für viele schon an die Planung. Ich spiele auch schon seit einigen Wochen mit dem Gedanken, habe mich aber noch nicht endgültig entschieden, ob (und wie) ich teilnehme.

Es gibt da mehrere Möglichkeiten:

  • Ich wage mich an die 50k Wörter und finde dafür noch eine passende Idee. Das wäre die offizielle Variante.
  • Ich wage mich an die 50k Wörter und suche mir mehrere kleine Projekte. Das wäre schon ein bisschen rebellisch.
  • Ich setze mir ein geringeres Ziel und schreibe an einem Projekt. (Rebellenvariante 2)
  • Ich setze mir ein geringeres Ziel und schreibe an mehreren kleinen Projekten. (Rebellenvariante 3)

 

Mal sehen, was es dann am Ende wird. (Ein paar Ideen habe ich auch schon, ich bin gespannt, wofür ich mich entscheide beziehungsweise welche Ideen sich als Nano-tauglich erweisen.)

Vielleicht mache ich aber auch ganz spontan auf gut Glück mit, so wie die letzten Male. Ich weiß es noch nicht genau.