Weil 140 Zeichen manchmal zu wenig sind

… und wegen: „Meine Welt hört da auf, wo meine Worten enden.“

Ich merke immer wieder, wie sehr dieser Satz auf mich zutrifft. Wenn ich nicht mehr weiß, was ich sagen und insbesondere schreiben soll, bin ich aufgeschmissen. Ich meine, ich schreibe immer irgendetwas. Es kommt selten vor, dass ich bei Twitter zum Beispiel einfach mal einen Tag lang ruhig bin, aber das ist nicht ganz das, was ich meine.

Twitter ist mir wichtig, weil das eine Möglichkeit ist, mich mit Leuten auszutauschen, die ähnlich denken wie ich und die mir wirklich wichtig sind, obwohl ich sie teilweise nie oder nur selten persönlich gesehen habe, und es tut auch manchmal gut, einfach nur irgendetwas loszuwerden. Unabhängig davon, ob jemand darauf reagiert oder nicht.

Aber, Twitter reicht eben nicht immer. Ich brauche es, einfach stundenlang vor dem Computer (oder vor Papier und Stift) zu sitzen und irgendwelches Zeugs aufzuschreiben. Ich fluche dann viel, weil die Muse nicht so will wie ich und manchmal einfach jedes Wort falsch klingt, aber genau das ist es, was mir fehlt, wenn ich es nicht mache. Genauso wie die Momente, in denen es gut läuft und ich einfach eine Geschichte runterschreiben kann und hinterher zufrieden bin.

Manchmal reicht mir Twitter auch nicht für die sozialen Kontakte. Ich meine, ich habe durchaus Freunde oder Leute, mit denen ich mich ganz gut verstehe, mit denen ich manchmal gern mal einen Abend verbringe. Aber das ist anders. Man redet über andere Dinge, man hat unterschiedliche Interessen und das alles strengt mich dann doch wieder an. Und dann wünsche ich mir diejenigen her, die irgendwie dummerweise alle weiter weg sind.

Ich weiß nicht, wann genau das passiert ist und ob das auch passiert wäre, wenn ich Twitter nicht entdeckt hätte und wenn ich das Schrieben weiter für mich gemacht hätte und nie auf FanFiktion.de und ähnliche Seiten gestoßen wäre.

Jedenfalls ärgere ich mich dann und will etwas, was eben nicht geht. Also dass diese Menschen in meiner Nähe wohnen. Manchmal würde es auch schon reichen, wenn ich nicht so unsicher – und ja, feige – wäre und diese Personen einfach anschreiben würde. Skype, Twitter, Sms. Genug Möglichkeiten gibt es ja eigentlich. Mit einigen habe ich auch schon telefoniert und obwohl ich wirklich nicht gerne telefoniere und so meine Probleme damit habe, waren diese Gespräche bisher ausnahmslos schön und es war gut, dass ich mich getraut habe.

Und trotzdem saß ich jetzt vorhin da und dachte mir: Ich würde jetzt gern einfach einen Brief schreiben oder eine E-Mail.

Und bei einigen könnte ich das tun, ich habe durchaus auch (Mail-)Adressen getauscht, aber (gerade wenn man sich doch nicht so gut kommt), hält mich dann irgendetwas ab. Vielleicht, weil ich nicht aufdringlich sein will (was mich auch durchaus von Skype, Twitter und Co) abhalten kann. Vielleicht, weil ich mir einfach wieder mal viel zu viele Gedanken mache.

Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Und manchmal überfordert mich dieser ganze Kram mit dem sozialen Kontakten einfach. (Aber, ich glaube, das war schon immer ein bisschen so. Wenn ich da an Grundschulerinnerungen denke, bei denen ich einfach aufhörte mit meiner besten Freundin zu sprechen, bis sie dann einfach gegangen ist, weil sie gerade bei mir zum Spielen war.) Nicht immer, aber manchmal eben doch.

 

(Und dann tippe ich solche Blogeinträge und weiß nicht, was ich von mir selbst halten soll.)

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