Gestatten, Tasha; durcheinander

Sagte ich, ich hätte gute Laune?

Sagte ich, ich hätte meine Hausarbeit bestanden?

Nun. Da liegt ein Irrtum vor.

 

Aber darum geht es jetzt nicht, eher um das, was gerade durch meinen Kopf geht. Indirekt hat das durchaus etwas mit der Hausarbeit zu tun, aber es erst einmal wenig damit, ob ich sie bestanden habe oder nicht.

Vor einiger Zeit hatte ich da mal etwas über Entscheidungen geschrieben. Kurz zusammengefasst ging es darum, dass ich nicht wusste, was ich für die Zukunft, meine Zukunft will und es mir schwer fiel, mich zu entscheiden.

Ähnliche Gedanken habe ich auch jetzt wieder.

Ich mag Kiel, ich habe viel Spaß daran Norwegisch zu lernen (auch wenn es vielleicht nicht immer so klingt), ich mag Mediävistik, ich mag einzelne Teile meiner Vorlesungen und im Großen und Ganzen gehe ich eigentlich ganz gern zur Uni.

Aber.

Ich weiß nicht, ob ich das Studium (wenn es mir bei solchen Dingen wie der Hausarbeit) so geht durchziehen kann oder will. Es ist anstrengend, wenn man tagelang angespannt ist, weil man eine Hausarbeit abgeben muss oder ein Referat halten muss. Und dann erneut angespannt ist, wenn man die Ergebnisse bekommt. (Das war zu Schulzeiten schon nervig, aber da waren Referate ein bisschen anders und die Noten waren mir weniger wichtig.)

Dazu kommt noch, dass ich mit diesem Zeit einteilen, mal zur Vorlesung gehen und mal nicht, irgendwie nicht sonderlich toll klarzukommen zu scheine. An meinen freien Tagen liege ich oft bis Mittags im Bett und ja, ich habe deswegen ein furchtbar schlechtes Gewissen. (Dabei stehe ich ja eigentlich sogar gern früh auf. Beziehungsweise ich bin gern früh wach, weil man da seine Ruhe hat.)

In manchen Momenten erwische ich mich dabei, dass ich mir den Ferienjob zurückwünsche. Nicht, weil die Arbeit so viel Spaß gemacht hätte oder sonderlich spannend gewesen wäre, sondern weil da mein Tagesablauf halbwegs geregelt war. (Sofern Schichtarbeit eben geregelt sein kann, und so.)

Ich hab‘ zwischendurch darüber nachgedacht, ob es am Fach liegen könnte. (Tendenziell ist es eher Politikwissenschaft, was meine Motivation frisst und wozu ich mich nicht bewegen kann, aber ich bin mir nicht sicher.) Um so Dinge wie Hausarbeiten und Referate komme ich ja in keinem Fach rum und spätestens zum Bachelor muss ich es ja doch hinbekommen.

 

Ich überfordere mich gerade wieder mal selbst und das ist anstrengend. Vielleicht hätte ich mit dem Studium doch noch warten sollen? Oder überhaupt nicht? Aber wenn nicht, was dann?

Vom Sprachen lernen und Kuchen backen zu leben wird vermutlich eher schwierig.

 

Seltsamer Tag

Um 6 Uhr klingelt der Wecker, ich stehe um halb sieben auf, fahre um halb acht zur Uni. Alles mehr oder weniger im Halbschlaf.
Um 8:15 Uhr beginnt mein „Tutorium zum Wissenschaftlichen Arbeiten“ und damit eine Reihe von Dingen, die diesen Tag zu „nicht meinem Tag“ machen. Die Tutorin verbringt die Stunde damit, alle Fehler aufzuzählen, die in unseren Hausarbeiten gemacht wurden; dabei wirkt sie nicht, als wollte sie uns helfen, sondern uns zeigen wie toll und so viel besser sie ist. Man kam sich sehr von oben herab behandelt vor und fragte sich hinterher, wie man es überhaupt Wagen konnte, sich für diesen Studiengang einzuschreiben. (Wenn das ganze Institut so drauf ist, möchte ich dieses Studium nicht beenden.)
Ihre Art hat mich heute unglaublich verunsichert bis hin zu Gedanken wie „Wieso studierst du das eigentlich? Du kannst doch eh nichts.“. Sehr förderlich, wenn ich morgen zu ihr zu Sprechstunde muss und noch ein Referat bei ihr halten darf.
Anschließend hatte ich Norwegisch. Ich ging früher nach Hause, weil ich mich in Gesellschaft von Menschen nicht konzentrieren konnte und auch sonst eher wenig mit mir anzufangen war.
Mittagspause. Ein bisschen schlafen. Ein bisschen beruhigen. Alles erst einmal besser.
Erste Anzeichen von Bauchkrämpfen.
Mediävistik. Faszinierendes Thema, faszinierende Dinge werden vom Dozenten erzählt. Ich bin mir wenigstens im Zweitfach sicher, dass es die richtige Entscheidung war.
Vorlesung Politikwissenschaft. Heutiges Thema: Politische Bildung. Ganz interessant, aber nicht mein Lieblingsbereich.
Abendessen. Beilage: Schmerztabletten, die nur mäßig wirken und wenig Appetit.
Danach habe ich mich im Bett zusammengerollt, in der Hoffnung, einfach einzuschlafen und morgen schmerzfrei aufzuwachen. War wohl nichts.

Jetzt bin ich hellwach und denke an einen Gedanken, den ich vorhin im Bus kurz hatte.
Ich hatte heute zum ersten Mal seit dem Umzug so etwas wie Heimweh. Nicht nach meiner Familie; es ist gut, dass ich ausgezogen bin. Es war mehr ein: Es wäre schön mal wieder von Leuten umgeben zu sein, für die ein Ort nicht einfach „irgendwo in Baden-Württemberg“ liegt als wäre es das unbekannteste Ausland und die „Saitenwürstle“ nicht seltsam finden und ich weiß doch auch nicht.
Komisch, das alles.

Ansonsten bin ich zu wach, um zu schlafen und weiß nicht, was ich jetzt noch machen soll.

Tasha und das Gedankenchaos

[Achtung – möglicherweise wirr!]

Wer meinen Blog schon länger verfolgt, kennt vielleicht den ein oder anderen Post über die Sache mit den kreisenden Gedanken und der daraus resultierenden Angst. Ich komme da inzwischen meistens recht gut klar und habe so meine Wege aus solchen Situationen rauszukommen.

Heute war mal wieder so ein Tag, der wirklich wirklich anstrengend war in dieser Hinsicht.

Angefangen hat der Tag damit, dass ich nicht geschlafen habe, sondern die Nacht telefonierend verbracht habe, worauf ich ziemlich stolz bin und was ich wirklich gut fand, da es definitiv eine angenehme Alternative zum Schlaf war. (Auch wenn ich anfangs kurz an Aufregung zu sterben drohte.)

Irgendwann morgens bin ich dann doch ins Bett, habe bis 12 Uhr geschlafen, fast bis vier Uhr im Bett gelegen, die Küche aufgeräumt und alles in allem recht gute Laune gehabt.

Irgendwann zwischen „Ich gehe am Bahnhof gucken, ob ich Ingwer für Chai Latte kaufen kann“ und dem Abendessen, meldeten sich meine Selbstzweifel.

Die sind nichts Neues und ich kann damit auch meistens ganz gut umgehen. Selbstzweifel warum? Woran habe ich gezweifelt?

Wie erwähnt war da dieses Skype-Telefonat und Tasha hat ja mit Menschen und sozialen Kontakten so manchmal ihre Schwierigkeiten. Selbst wenn Unterhaltungen dann gut funktionieren und wirklich angenehm sind, kann das danach dann schon wieder ganz anders aussehen.

  • „Habe ich mich sehr dämlich angestellt?“
  • „Habe ich irgendwelchen Mist erzählt?“
  • „Halten die Menschen es jetzt nur mit mir aus, weil sie nicht unhöflich sein wollen?“
  • „Warum sollte man überhaupt mit mir sprechen wollen?“
  • undsoweiterundsofort

Da ist es dann egal, dass die Kontaktaufnahme nicht von meiner Seite ausging und dass man die ganze Nacht wach war.

Ich wage zu behaupten, dass es einfach daran liegt, dass ich Angst habe, das Leute, die ich sympathisch finde, das ganz anders sehen und am liebsten schreiend vor mir davonrennen wollen.

Und wenn ich dann schon mal in den Selbstzweifeln drin bin, erinnere ich mich an Leute, die tatsächlich aus irgendwelchen Gründen nach ein paar Treffen keine Lust auf mich hatten und das zieht runter und macht mich fertig und ist ziemlich dämlich von mir.

Ich weiß das, nur manchmal ist es schwer, das auch in den Kopf reinzubekommen.

Irgendwie habe ich es vorhin dann geschafft von „Warum sollte irgendjemand etwas mit mir zu tun haben wollen?“ zu „Was kann ich eigentlich überhaupt?“ und „Was, wenn Uni (gleich nach dem Abi oder überhaupt) doch die falsche Entscheidung war?“

Besonders letzteres ist ein absolut irrationaler Gedanke. Mir macht das Studium Spaß. Ich mag meine Fächer und größtenteils sind die Kurse interessant. Ich hab‘ so meine Schwierigkeiten mit den Gedanken an die Referate, die ich halten muss, aber das war schon zu Schulzeiten nie mein Ding und ganz ehrlich: Selbst wenn ich da mal zwischendurch Panik schiebe: Bisher hat es noch immer geklappt. Wieso sollte sich das jetzt ändern?

Was ich sagen will: Ich hab‘ es da geschafft, mich in etwas hineinzusteigern, was mir nicht gut tut und ich weiß, dass ich aufpassen muss, damit es mir nicht so geht wie 2013 teilweise, wo ich manchmal Angst hatte, das Haus zu verlassen und wo ich zwischenzeitlich so verzweifelt war, dass ich meinen Eltern einen Brief geschrieben habe. (Kurz danach ging es mir dann übrigens schlagartig besser.)

Jetzt geht es mir auch besser. Die drohende Panikattacke habe ich weggesungen und ich denke, ich werde jetzt bald ins Bett gehen. Vielleicht noch ein Hörbuch hören oder Musik.

So. Das musste raus.

Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden mit dieser Ehrlichkeit verschreckt. (Und ja, dass sind die Überbleibsel der Selbstzweifel, die ich zu vertreiben versuche. Ganz gelingt das halt doch nie.)

Danke für’s Lesen. Schlaft gut. <3

anstrengendes Nichts

Gestern war die Begrüßungsveranstaltung für Erstsemester an der Universität und ich bin ganz froh darüber, weil damit der wirkliche Studienbeginn ein Stückchen näher gekommen ist.
Am liebsten möchte ich die Zeit einfach um ein paar Wochen vordrehen. Es ist inzwischen wirklich anstrengend, nichts zu tun und je länger sich meine Aktivitäten auf Dinge wie lesen, Sims spielen, einkaufen und kochen beschränken, desto schwieriger wird es für mich, wieder in einen Alltag zurückzukehren.
Ich hab‘ das gestern gemerkt. Es fiel mir nicht gerade einfach, so viele Leute um mich rum zu haben. Insbesondere weil das Leute waren, die ich nicht kannte.
Es war okay, während ich mich mit zwei Kommilitonen, die allerdings beide schon länger studieren und jetzt das Fach gewechselt haben, unterhalten habe. Aber bis es mal so weit war: Alles andere als angenehm.
Es ist nicht gerade ein beruhigendes Gefühl, dass es mir leichter fällt, mich mit jemandem, den ich nur über Twitter kenne, zu treffen als zu versuchen, mit jemand Fremdem zu sprechen.

Ich war abends dann doch ziemlich froh, nach Hause zu kommen. Das wird in der nächsten Woche vermutlich nicht besser eher noch anstrengender. Vielleicht falle ich dann einfach jeden Abend vor zehn ins Bett, bis sich das eingespielt hat.

Neuigkeiten und so

Guten Abend!

Ich wollte euch nur mal eben auf den neusten Stand bringen. Ich bin am Wochenende endgültig nach Kiel umgezogen. Wir sind zu dritt mit dem geliehenen Sprinter hochgefahren und haben dann zu viert das Zimmer eingeräumt (bis um zwei Uhr nachts und noch am darauffolgenden Tag). Dementsprechend k.o. sind wir jetzt alle. (Der vierte Stock ist eben doch nicht so ohne.)
Gestern waren wir aber trotzdem am Strand. <3
Heute hab‘ ich mich dann gleich beim Bürgeramt umgemeldet und wir haben uns um einen Internetanbieter gekümmert. (Dauert jetzt 2-3 Wochen. o.o Aber wir können noch eine Weile bei den Eltern der Mitbewohnerin bleiben.)

Die Tage müssen wir jetzt noch ein paar Dinge mit dem Vermieter klären wegen Strom und Co und dann den Backofen putzen. :D

Bis die Uni anfängt, dauert es ja leider noch ein wenig, aber meinen Stundenplan habe ich auch schon zusammengestellt. Es fehlt nur noch ein Tutorium, zu dem man sich nicht vorher anmelden kann. Ich finde das so ja eigentlich ganz gut, mit zwei freien Tagen. :D

Bildschirmfoto 2014-09-15 um 18.24.27

Hm, ja. Das war’s erstmal? Bis bald!