Wanderbaustellen

Von außen betrachtet läuft gerade alles gut.

Ich habe eine Zusage für die Universität in Kiel, wir haben mit großer Wahrscheinlichkeit eine Wohnung und meine Familie unterstützt mich.

Ich habe Spaß an Dingen wie der Fotografie und ich kenne wundervolle Leute, die zwar leider weit weg wohnen, aber ich bin dennoch froh, sie zu meinen Freunden zählen zu dürfen.

 

Innen drin sind da aber noch immer zu viele Baustellen.

Ich komme immer noch nicht damit klar, dass das Ferienhaus verkauft ist. Vier Jahre sind es jetzt.

Ich kämpfe mit diesem Liebeskummerkram, den auch kein Mensch braucht.

Ich denke zu viel nach.

Ich lasse mich viel zu schnell verunsichern.

Soziale Kontakte, egal in welcher Form, machen mir viel zu häufig Probleme.

Heute habe ich unverrichteter Dinge die Bank wieder verlassen, weil ich mit niemandem sprechen wollte.

Vor der Friseurin bin ich ebenfalls regelrecht geflüchtet, auch wenn man mir das wohl eher nicht angemerkt hat.

Solche Dinge sollte ich dringend in den Griff bekommen.

Aber wie war das mit Selbsterkenntnis und Besserung? Ich merke davon jedenfalls noch nichts.

Ich will mich auf keinen Fall hineinziehen lassen in diese Spirale, in der ich schon einmal feststeckte. (Deshalb bin ich auch so froh, dass ich den Ferienjob durchgezogen habe. Das zeigt, dass ich das kann, auch wenn es nicht immer einfach ist.)

Ein bisschen \o/

Heute ist ein guter Tag.

Ich habe eine Zusage von der Universität in Kiel. Ich habe mir ein Wackenticket bestellt, obwohl es so teuer ist. Ich freue mich auf den Mittwoch, da fahre ich zum Blümchen.

\o/

Weiteres To-Do für heute:

  • Bank (Wacken bezahlen, den kostenlosen Akkupack, den sie mir zum Abitur schenken wollen, abholen, nachsehen, ob mein Gehalt schon überwiesen ist)
  • Rathaus (eine Zeugniskopie beglaubigen lassen)
  • Möbelhaus (einfach mal ein bisschen gucken)
  • Friseur (Kurzhaarschnitt?)

zusammengefasst

Es ist vorbei.

Ich hab‘ einen Monat eines Ferienjobs bei einem Zulieferer für die Automobilindustrie  hinter mich gebracht.

Ein paar Eindrücke und Feststellungen.

  • In der Industrie hat eine Stunde 100 Minuten.
  • Im Zusammenhang damit: Ich war wenig überfordert mit dem Melden meiner Arbeitszeit. Eigentlich kann man das ganz einfach ausrechnen, sodass der Leistungsgrad 100% ist, aber ich habe da jedes Mal, wenn ich an einer neuen Maschine war irgendetwas falsch gemacht. Ich weiß auch nicht.
  • Hubwagen sind tückische Transportmittel, aber man gewöhnt sich daran.
  • Man bekommt Öl verdammt schwer wieder aus den Haaren.
  • Verzahnungen abstecken kann ich jetzt im Schlaf.
  • Meine Kollegen waren toll. Die allermeisten.
  • Meine lackierten Fingernägel waren sehr interessant.
  • Kuchen ist immer gut.
  • Die spontan sympathischen Leute trifft man immer zu spät. (=Einen Tag bevor man nicht mehr kommt.)
  • Klimaanlagen sind verdammt praktische Erfindungen. (Wenn man denn eine hat.)
  • Ich will nie in so einem Job enden und wissen, dass das für längere Zeit mein Alltag sein soll.
  • Ich mag diesen geregelten Tagesablauf. Aber wöchentlich wechselnde Schichten sind anstrengend. Generell ist es anstrengend, so zu arbeiten.
  • Obwohl ich froh bin, dass es vorbei ist, hätte ich es wohl auch noch eine Weile durchgehalten.

Sobald ich das abschicke, fällt mir sicher noch einiges mehr ein, aber macht nichts. Das wird das wichtigste sein.

Gedankenspiele

Meine Oma hat mich heute ziemlich überrascht, als sie meinte, dass sie mir eine Feier zu meinem 18. Geburtstag finanzieren würde.

Mir stellen sich da spontan einige Fragen und im Gegensatz zu den wohl meisten anderen Menschen in meinem Alter geht es mir nicht um den Ort und das „Was macht man da, dass es cool wird?“ sondern darum: „Wen lade ich eigentlich ein?“ beziehungsweise: „Wen kann ich einladen?“

Viel Auswahl gibt es da leider nicht. Meine beste Freundin ist zu dem Zeitpunkt bereits in Passau und sie wäre von meinen Schulfreunden eine der wenigen, die ich wirklich dabei haben wollen würde.

Alle anderen wohnen leider ein wenig weit weg von mir.

Natürlich hält mich das nicht davon ab, ein bisschen in Gedanken herumzuspielen.

Wenn es nicht ums Geld ginge, würde ich einfach einen Bus mieten, der alle wichtigen Twitterer zu Hause abholt und dann herbringt, damit sie mit mir meinen 18. feiern können.

Und tatsächlich frage ich mich, ob es jemanden gäbe, der genug Geld und Zeit übrig hätte, um zu kommen.

Für Twitter-Treffen fahren manche Leute ja durchaus auch ein ganzes Stück. Allerdings ist das wohl auch noch einmal ein bisschen anders.

Jedenfalls wäre es schon ganz schön cool, all die Leute einmal auf einem Haufen zu sehen. Nicht unbedingt, weil mir mein Geburtstab so wichtig wäre, ich habe noch nie großartig gefeiert, sondern einfach, um sie kennenzulernen.

Aber ganz so realistisch wie ich es gerne hätte, ist das ja leider nicht. Tja. Nun.

endgültig

Seit gestern Abend kann ich endlich von mir behaupten die Schule endgültig beendet zu haben und ich muss sagen, das Gefühl ist schon verdammt gut!

Nachdem ich jetzt endlich mein Zeugnis habe, habe ich heute angefangen, alle Bewerbungsunterlagen auszudrucken, sodass ich sie nur noch in Umschläge packen und abschicken muss. Ich bin froh, wenn alle Bewerbungen raus sind!

Ab nächster Woche heißt es dann erst einmal arbeiten und ich bin schon ganz froh, wenn ich wieder etwas zu tun habe und nicht mehr den ganzen Tag nur herumliege- oder sitze. (Nur auf das frühe Aufstehen freue ich mich ganz und gar nicht, aber das wundert wohl niemanden.)

Ich bin gespannt, ob ich meinen Schlafrhythmus bis dahin noch in den Griff bekomme. Leicht wird es sicher nicht. (Ich schlafe zur Zeit alles andere als gut. Aus Gründen.)

 

(EDIT: Hihi, das ist der erste Eintrag, der das Schlagwort „Uni“ irgendwie verdient hat.)