wie ist das denn jetzt wieder passiert?

Facebook hat mir vor einigen Tagen erzählt, welches Bild ich vor genau einem Jahr hochgeladen habe und eigentlich habe ich für Facebook ja selten mehr als einen kurzen Blick in meine Unigruppen und ein Kopfschütteln übrig, aber das war ein ziemlich seltsames Gefühl.

Vor einem Jahr hatte ich gerade das schriftliche Abi hinter mir, war in Spanien im Urlaub und mein größtes Problem in dieser Woche war die Frage, was ich auf eine bestimmte Postkarte schreiben sollte.

Jetzt ist das alles – und die Wochen danach – irgendwie wirklich schon (fast) ein Jahr her und ich wohne seit ’nem halben Jahr in Kiel und eigentlich weiß ich doch gar nicht wie das überhaupt passiert ist.

Manchmal hab‘ ich Angst, dass dieses „Wie ist das eigentlich passiert?!“-Gefühl irgendwann in ein „Warum ist das eigentlich passiert?!“-Gefühl umschlägt und gleichzeitig hoffe ich, dass das nie geschieht.

Als würde es nicht reichen, dass im letzten Jahr so viele Dinge mit Menschen passiert sind, mit denen ich mich irgendwie anfreunden musste. Ich will eigentlich nicht, dass das auch für den Rest gilt.

Und dann sind da so Abende wie heute und ich bin irgendwie mit allem überfordert und weiß ziemlich sicher, dass ich nicht werde schlafen können. Da ist es dann wohl gut, dass ich schon Wochenende habe, was?

 

Gute Nacht.

Guten Abend, mein Name ist Tasha und ich stelle mich an.

Was ist denn so schwer daran jemandem ein „Hey, wie war deine Woche?“ zu schreiben oder ein „Hey, wir haben eine Weile nichts voneinander gehört, wie geht es dir?“ oderoderoder. Von etwas in Richtung „Hey, hast du in den Ferien Lust auf ein Treffen?“ oder „Wollen wir mal wieder skypen?“ ganz zu schweigen.

Ich denke vielvielviel zu viel. Gute Nacht.

 

Gestatten, Tasha; durcheinander

Sagte ich, ich hätte gute Laune?

Sagte ich, ich hätte meine Hausarbeit bestanden?

Nun. Da liegt ein Irrtum vor.

 

Aber darum geht es jetzt nicht, eher um das, was gerade durch meinen Kopf geht. Indirekt hat das durchaus etwas mit der Hausarbeit zu tun, aber es erst einmal wenig damit, ob ich sie bestanden habe oder nicht.

Vor einiger Zeit hatte ich da mal etwas über Entscheidungen geschrieben. Kurz zusammengefasst ging es darum, dass ich nicht wusste, was ich für die Zukunft, meine Zukunft will und es mir schwer fiel, mich zu entscheiden.

Ähnliche Gedanken habe ich auch jetzt wieder.

Ich mag Kiel, ich habe viel Spaß daran Norwegisch zu lernen (auch wenn es vielleicht nicht immer so klingt), ich mag Mediävistik, ich mag einzelne Teile meiner Vorlesungen und im Großen und Ganzen gehe ich eigentlich ganz gern zur Uni.

Aber.

Ich weiß nicht, ob ich das Studium (wenn es mir bei solchen Dingen wie der Hausarbeit) so geht durchziehen kann oder will. Es ist anstrengend, wenn man tagelang angespannt ist, weil man eine Hausarbeit abgeben muss oder ein Referat halten muss. Und dann erneut angespannt ist, wenn man die Ergebnisse bekommt. (Das war zu Schulzeiten schon nervig, aber da waren Referate ein bisschen anders und die Noten waren mir weniger wichtig.)

Dazu kommt noch, dass ich mit diesem Zeit einteilen, mal zur Vorlesung gehen und mal nicht, irgendwie nicht sonderlich toll klarzukommen zu scheine. An meinen freien Tagen liege ich oft bis Mittags im Bett und ja, ich habe deswegen ein furchtbar schlechtes Gewissen. (Dabei stehe ich ja eigentlich sogar gern früh auf. Beziehungsweise ich bin gern früh wach, weil man da seine Ruhe hat.)

In manchen Momenten erwische ich mich dabei, dass ich mir den Ferienjob zurückwünsche. Nicht, weil die Arbeit so viel Spaß gemacht hätte oder sonderlich spannend gewesen wäre, sondern weil da mein Tagesablauf halbwegs geregelt war. (Sofern Schichtarbeit eben geregelt sein kann, und so.)

Ich hab‘ zwischendurch darüber nachgedacht, ob es am Fach liegen könnte. (Tendenziell ist es eher Politikwissenschaft, was meine Motivation frisst und wozu ich mich nicht bewegen kann, aber ich bin mir nicht sicher.) Um so Dinge wie Hausarbeiten und Referate komme ich ja in keinem Fach rum und spätestens zum Bachelor muss ich es ja doch hinbekommen.

 

Ich überfordere mich gerade wieder mal selbst und das ist anstrengend. Vielleicht hätte ich mit dem Studium doch noch warten sollen? Oder überhaupt nicht? Aber wenn nicht, was dann?

Vom Sprachen lernen und Kuchen backen zu leben wird vermutlich eher schwierig.

 

Tasha und das Gedankenchaos

[Achtung – möglicherweise wirr!]

Wer meinen Blog schon länger verfolgt, kennt vielleicht den ein oder anderen Post über die Sache mit den kreisenden Gedanken und der daraus resultierenden Angst. Ich komme da inzwischen meistens recht gut klar und habe so meine Wege aus solchen Situationen rauszukommen.

Heute war mal wieder so ein Tag, der wirklich wirklich anstrengend war in dieser Hinsicht.

Angefangen hat der Tag damit, dass ich nicht geschlafen habe, sondern die Nacht telefonierend verbracht habe, worauf ich ziemlich stolz bin und was ich wirklich gut fand, da es definitiv eine angenehme Alternative zum Schlaf war. (Auch wenn ich anfangs kurz an Aufregung zu sterben drohte.)

Irgendwann morgens bin ich dann doch ins Bett, habe bis 12 Uhr geschlafen, fast bis vier Uhr im Bett gelegen, die Küche aufgeräumt und alles in allem recht gute Laune gehabt.

Irgendwann zwischen „Ich gehe am Bahnhof gucken, ob ich Ingwer für Chai Latte kaufen kann“ und dem Abendessen, meldeten sich meine Selbstzweifel.

Die sind nichts Neues und ich kann damit auch meistens ganz gut umgehen. Selbstzweifel warum? Woran habe ich gezweifelt?

Wie erwähnt war da dieses Skype-Telefonat und Tasha hat ja mit Menschen und sozialen Kontakten so manchmal ihre Schwierigkeiten. Selbst wenn Unterhaltungen dann gut funktionieren und wirklich angenehm sind, kann das danach dann schon wieder ganz anders aussehen.

  • „Habe ich mich sehr dämlich angestellt?“
  • „Habe ich irgendwelchen Mist erzählt?“
  • „Halten die Menschen es jetzt nur mit mir aus, weil sie nicht unhöflich sein wollen?“
  • „Warum sollte man überhaupt mit mir sprechen wollen?“
  • undsoweiterundsofort

Da ist es dann egal, dass die Kontaktaufnahme nicht von meiner Seite ausging und dass man die ganze Nacht wach war.

Ich wage zu behaupten, dass es einfach daran liegt, dass ich Angst habe, das Leute, die ich sympathisch finde, das ganz anders sehen und am liebsten schreiend vor mir davonrennen wollen.

Und wenn ich dann schon mal in den Selbstzweifeln drin bin, erinnere ich mich an Leute, die tatsächlich aus irgendwelchen Gründen nach ein paar Treffen keine Lust auf mich hatten und das zieht runter und macht mich fertig und ist ziemlich dämlich von mir.

Ich weiß das, nur manchmal ist es schwer, das auch in den Kopf reinzubekommen.

Irgendwie habe ich es vorhin dann geschafft von „Warum sollte irgendjemand etwas mit mir zu tun haben wollen?“ zu „Was kann ich eigentlich überhaupt?“ und „Was, wenn Uni (gleich nach dem Abi oder überhaupt) doch die falsche Entscheidung war?“

Besonders letzteres ist ein absolut irrationaler Gedanke. Mir macht das Studium Spaß. Ich mag meine Fächer und größtenteils sind die Kurse interessant. Ich hab‘ so meine Schwierigkeiten mit den Gedanken an die Referate, die ich halten muss, aber das war schon zu Schulzeiten nie mein Ding und ganz ehrlich: Selbst wenn ich da mal zwischendurch Panik schiebe: Bisher hat es noch immer geklappt. Wieso sollte sich das jetzt ändern?

Was ich sagen will: Ich hab‘ es da geschafft, mich in etwas hineinzusteigern, was mir nicht gut tut und ich weiß, dass ich aufpassen muss, damit es mir nicht so geht wie 2013 teilweise, wo ich manchmal Angst hatte, das Haus zu verlassen und wo ich zwischenzeitlich so verzweifelt war, dass ich meinen Eltern einen Brief geschrieben habe. (Kurz danach ging es mir dann übrigens schlagartig besser.)

Jetzt geht es mir auch besser. Die drohende Panikattacke habe ich weggesungen und ich denke, ich werde jetzt bald ins Bett gehen. Vielleicht noch ein Hörbuch hören oder Musik.

So. Das musste raus.

Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden mit dieser Ehrlichkeit verschreckt. (Und ja, dass sind die Überbleibsel der Selbstzweifel, die ich zu vertreiben versuche. Ganz gelingt das halt doch nie.)

Danke für’s Lesen. Schlaft gut. <3

Wanderbaustellen

Von außen betrachtet läuft gerade alles gut.

Ich habe eine Zusage für die Universität in Kiel, wir haben mit großer Wahrscheinlichkeit eine Wohnung und meine Familie unterstützt mich.

Ich habe Spaß an Dingen wie der Fotografie und ich kenne wundervolle Leute, die zwar leider weit weg wohnen, aber ich bin dennoch froh, sie zu meinen Freunden zählen zu dürfen.

 

Innen drin sind da aber noch immer zu viele Baustellen.

Ich komme immer noch nicht damit klar, dass das Ferienhaus verkauft ist. Vier Jahre sind es jetzt.

Ich kämpfe mit diesem Liebeskummerkram, den auch kein Mensch braucht.

Ich denke zu viel nach.

Ich lasse mich viel zu schnell verunsichern.

Soziale Kontakte, egal in welcher Form, machen mir viel zu häufig Probleme.

Heute habe ich unverrichteter Dinge die Bank wieder verlassen, weil ich mit niemandem sprechen wollte.

Vor der Friseurin bin ich ebenfalls regelrecht geflüchtet, auch wenn man mir das wohl eher nicht angemerkt hat.

Solche Dinge sollte ich dringend in den Griff bekommen.

Aber wie war das mit Selbsterkenntnis und Besserung? Ich merke davon jedenfalls noch nichts.

Ich will mich auf keinen Fall hineinziehen lassen in diese Spirale, in der ich schon einmal feststeckte. (Deshalb bin ich auch so froh, dass ich den Ferienjob durchgezogen habe. Das zeigt, dass ich das kann, auch wenn es nicht immer einfach ist.)